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Sternsinger bleiben 2021 zu Hause und wollen dennoch helfen

  • Mi, 30. Dezember 2020, 16:02 Uhr
    Offenburg

     

Verarmte Kinder in der Ukraine sollen von der Sternsingeraktion profitieren. Diese Hilfe und den Segen gibt’s jetzt per Überweisung.

Die Kostüme der Sternsinger bleiben dieses Jahr im Fundus.  | Foto: Barbara Puppe
Die Kostüme der Sternsinger bleiben dieses Jahr im Fundus. Foto: Barbara Puppe
Die Sternsinger müssen wegen Corona deutschlandweit zuhause bleiben. Aber es gibt Alternativen. Auch in Offenburg können die kleinen Könige nicht von Tür zu Tür ziehen, um den Segen in die Häuser zu bringen und Spenden für Kinder in Not zu sammeln. Die deutschlandweit rund 300 000 Mädchen und Jungen, die vor einem Jahr noch einen Segensgruß an den Türen anbrachten und um eine Gabe baten, sammelten etwa 52,4 Millionen Euro.

Eigenen Angaben zufolge unterstützte das Kindermissionswerk 2019 mehr als 1600 Projekte für Kinder in 108 Ländern mit insgesamt 62,6 Millionen Euro – ein Großteil des Geldes kommt aus der Aktion Dreikönigssingen.

"Segen bringen – Segen sein, Kindern Halt geben – in der Ukraine und weltweit" ist das Motto der 63. Sternsingeraktion. Trotz abgeschlossener Vorbereitungen musste umorganisiert werden. "Wir haben lange gehofft, dass wir laufen dürfen, die Kinder haben sich sehr darauf gefreut", so Pastoralreferentin Katja Grohmann. Nach der ersten Absage wollten die Gruppen die Spendentüten und den Segensgruß in die Briefkästen werfen, auch das wurde abgesagt.

Die beliebte Aktion, die sonst einen zweistelligen Millionenbetrag einbringt, könnte dieses Jahr weniger erlösen – aber vielleicht gibt es mehr Spenden per Überweisung

Die Absage könnte auch Auswirkungen haben auf die Kinder in der Ukraine, die in diesem Jahr im Mittelpunkt der Aktion Dreikönigssingen stehen. Die Internationale Arbeitsorganisation ILO schätzt, dass mehr als 1,5 Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer mangels heimischer Perspektiven im Ausland arbeiten – die meisten in der EU. Die Migranten füllen Lücken auf den Arbeitsmärkten im Ausland, etwa in der Pflege, in der Landwirtschaft oder in der Fleischindustrie. "Rund zwei Millionen Kinder, schätzt die Caritas Ukraine, wachsen wegen der Arbeitsmigration in dem osteuropäischen Land mit nur einem Elternteil, bei Großeltern, anderen Verwandten oder in Pflegefamilien auf. Die meisten Eltern lassen ihre Kinder schweren Herzens in der Heimat zurück und hoffen, nach einiger Zeit mit genügend Ersparnissen wieder nach Hause zurückkehren zu können", berichtet Katja Grohmann.

Viele Ukrainer müssen im Ausland arbeiten und ihre leiblichen Kinder Verwandten überlassen – oft in Armut

Die Hilfsaktion von Kindern für Kinder will dazu beitragen, dass es jungen Ukrainerinnen und Ukrainern besser geht. Gefördert wird beispielsweise das Caritas-Zentrum der Stadt Kolomyia, wo Psychologinnen den Kindern und ihren Familien mit Gesprächen, Hausaufgabenhilfe, Kunst- und Handwerkskursen, Ausflügen, Sommercamps, Sport, Spiel und Spaß helfen. Ein Film und die Materialien zur Aktion veranschaulichen die oft schwierige Situation der Jungen und Mädchen und zeigen auf, wie diese in Sternsingerprojekten Unterstützung erfahren.

In diesem Jahr haben die Organisatoren kreative Wege gefunden, wie das Sternsingen kontaktlos durchgeführt werden kann. Auch würden in katholischen Kirchen bis Ende Januar Texte ausliegen zusammen mit einem Überweisungsträger und gesegneten Aufklebern. Diese können mit dem Segenswunsch "C + M + B" für Christus mansionem benedicat, beschriftet werden, was übersetzt heißt: Christus segne dieses Haus. Die Kirchen werden offen bleiben.

Spenden bitte an die Kontonummer: RK Kirchengemeinde OG St. Ursula, DE 71 6649 0000 0014 0409 00 Verwendungszweck: Sternsinger

Ressort: Offenburg

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Mi, 30. Dezember 2020: PDF-Version herunterladen

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