Spitze ist immer der Spatz

Bei der Zählung "Stunde der Gartenvögel" wurden 1900 Vögel aus 65 Arten erfasst.  

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387 Sperlinge wurden am Aktionswochenende gezählt – das macht ihn zum Spitzenreiter. Foto: Andreas Braum

FREIBURG. Mittlerweile ist die Auswertung zur diesjährigen Runde der "Stunde der Gartenvögel", einer Mitmach-Aktion des Naturschutzbundes Deutschland (NABU), nahezu abgeschlossen: Am Aktionswochenende vom 8. bis 10. Mai wurden im Stadtkreis zirka 1900 Vögel gezählt, die sich auf 65 Arten verteilen (siehe Info-Box).

Richtig große Überraschungen gibt es nicht: Auf Platz eins landete – wie immer – der Haussperling. Silber ging an die Amsel, die sich vom Amselsterben – einer Viruserkrankung, die der bekannten Drosselart in den letzten Jahren mancherorts sehr zu schaffen gemacht hat – offensichtlich gut erholt hat. Und Bronze kann diesmal die Kohlmeise für sich verbuchen – sie hat den Mauersegler als Vorjahresdritten auf den fünften Rang verdrängt.

Dass auch beide Krähenarten zusammen ganz gut abschneiden (Rabenkrähe: Platz fünf, Saatkrähe: Platz 18) verwundert ebenfalls nicht, zumal diese Vögel immer wieder für Aufmerksamkeit sorgen – unter anderem, weil die Saatkrähe im Stadtgebiet neue Kolonien gebildet hat, was teilweise kontrovers diskutiert wird (die BZ berichtete). Möglich erscheint, dass es aufgrund der Ähnlichkeit beider Arten beim Zählen hin und wieder zu Verwechslungen zwischen ihnen gekommen ist.

Als heimlicher Gewinner gilt jedoch die Ringeltaube, die seit Jahren immer weiter nach vorne rücken konnte und in Freiburg zuletzt auf Platz 14 lag. Dieses Jahr ist sie erstmals in den "Top Ten" der bestplatzierten Vogelarten vertreten: Im Stadtkreis belegt sie den achten, deutschlandweit sogar den siebten Rang. Warum sich diese recht große Taubenart mit dem auffälligen weißen Abzeichen am Hals in Städten und Dörfern immer wohler fühlt, ist letztlich unklar – ganz offensichtlich hat sie jedoch die Scheu vor dem Menschen verloren. Als ihre ursprünglichen Lebensräume gelten offene Landschaften mit Gehölzen und kleine Wälder.

Wenig erfreulich sieht es hingegen immer noch beim Grünfink aus, dem seit ein paar Jahren ein Parasit zu schaffen macht, der den Magen-Darm-Trakt befällt: Von Platz 13 im Vorjahr fiel diese Art auf den 14. Platz zurück, vom guten Ergebnis früherer Zählungen (2009 auf Platz 8) ist der beliebte Gartenvogel weit entfernt. "Hier muss man sehen, wie die Entwicklung weiter geht", sagt Felix Bergmann vom NABU Bezirksverband Südbaden.

Ebenfalls aus der "Top Ten" gerutscht ist der Hausrotschwanz: Im Stadtkreis fiel er vom siebten auf den zwölften Platz ab, in ganz Baden-Württemberg von Rang neun auf Rang 14. Auch hier kann man nur vermuten, warum dem so ist: Vielleicht, weil diese Art letztes Jahr einen geringeren Bruterfolg als sonst hatte, vielleicht gab es auch Probleme in den Winterquartieren, oder es sind mancherorts die "Wohnungen" knapper geworden – Hausrotschwänze nisten am liebsten in Halbhöhlen und Nischen, gerne auch an Gebäuden.

FREIBURGS TOP TEN VÖGEL

Bei der "Stunde der Gartenvögel" vom 8. bis 10. Mai 2015 belegten im Stadtkreis nach einer vorläufigen Auswertung folgende Arten die ersten zehn Plätze (in Klammer die Anzahl der beobachteten Exemplare, Stand 25. Mai): 1. Haussperling (387), 2. Amsel (215), 3. Kohlmeise (177), 4. Rabenkrähe (140), 5. Mauersegler (119), 6. Blaumeise (86), 7. Star (85), 8. Ringeltaube (81), 9. Mehlschwalbe (56), 10. Elster (53). Dazu kommen 55 weitere Arten mit zusammen 491 Exemplaren.

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