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Berlin

Spitze der Grünen Jugend will aus der Partei austreten

  • dpa

  • Do, 26. September 2024, 06:47 Uhr
    Deutschland

     

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Es ist ein weiterer Paukenschlag: Auch die Spitze der Grünen Jugend wirft hin. Und nicht nur das. Sie will die Partei ganz verlassen und einen neuen linken Jugendverband gründen.

Svenja Appuhn (links) und Katharina St... kandidieren.<Bildquelle></Bildquelle>  | Foto: Kay Nietfeld (dpa)
Svenja Appuhn (links) und Katharina Stolla, die Vorsitzenden der Grünen Jugend, wollen nicht wieder kandidieren. Foto: Kay Nietfeld (dpa)

Der Vorstand der Grünen Jugend will nicht wieder kandidieren und geschlossen aus der Partei austreten. Das geht aus einem internen Brief an die Partei- und Fraktionsführung hervor, den alle zehn Vorstandsmitglieder der Nachwuchsorganisation unterzeichnet haben. Darin heißt es, diese Entscheidung sei bereits vor der Bekanntgabe des Rücktritts des Parteivorstandes getroffen worden.

"Wir merken, dass unsere inhaltlichen, aber auch strategischen Vorstellungen von Politik immer weiter auseinander gehen - und glauben, dass es mittelfristig keine Mehrheiten in der Partei für eine klassenorientierte Politik gibt, die soziale Fragen in den Mittelpunkt rückt und Perspektiven für ein grundsätzlich anderes Wirtschaftssystem aufzeigt", heißt es in dem Schreiben, das auch der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Neuer, linker Jugendverband soll gegründet werden

Der Vorstand werde seine Amtsgeschäfte bis zum Bundeskongress der Grünen Jugend vom 18. bis 20. Oktober in Leipzig gewissenhaft zu Ende führen, die Wahl des neuen Bundesvorstands ermöglichen und danach auch aus der Grünen Jugend austreten. "Wir werden uns danach aufmachen, einen neuen, dezidiert linken Jugendverband zu gründen", so die zehn Vorstandsmitglieder.

Auf Dauer sei es nicht möglich, gleichzeitig Teil einer Partei zu sein und für eine grundsätzlich andere Politik zu werben als sie die eigene Partei umsetzt, schreibt der Vorstand an die Parteispitze.

Am Vormittag hatte der komplette Bundesvorstand der Partei mit den Co-Vorsitzenden Omid Nouripour und Ricarda Lang an der Spitze seinen Rücktritt für Mitte November angekündigt. Dann soll auf dem Bundesparteitag der Grünen ein neuer Vorstand gewählt werden, der die Grünen in den Bundestagswahlkampf führen soll.

Auch für viele führende Grüne kam die Ankündigung von Nouripour und Lang, die damit auch die Konsequenz aus den schlechten Ergebnissen der Partei bei den jüngsten Landtagswahlen zogen, überraschend.

Ressort: Deutschland

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Kommentare

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Clemens Schächtele

2150 seit 21. Nov 2012

Das ist ein Gesundungsprozess, ein Ausschwitzen ungesunder Entwicklungen innerhalb der Grünen.
Wenn diese begrüßenswerte Entwicklung vordauert und nicht erneuter Bazillenbefall einsetzt, kann man sie langfristig auch wieder als Normalbürger wählen.

Im Schatten der Entwicklung der AfD nach extrem rechts, haben sich auch maßgebliche Teile der Jungen Grünen in ihren Ansichten radikalisiert.
Immer wieder fällt die Parteijungend durch Solidarisierung mit Linksextremisten auf:

Z.B. "Ende Gelände" vom Verfasschungschutz beobachte und als linksextremistischen Verdachtsfall eingestuft.
Tadzio Müller, Mitbegründer von „Ende Gelände“, warnte 2021 im Spiegel vor einer Hinwendung zur Militanz, wenn die Klimaproteste ohne Wirkung blieben. Wer den Klimaschutz verhindere, schaffe „die grüne RAF“

Oder die Solidarisierung mit der "Roten Hilfe e.V. " ebenfalls unter Beobachtung

Dann die Solidarisierung mit den letzten RAF-Terroristen Klette, Staub und Garweg

Dann der Fall Lina E. in Dresden

http://www.welt.de/politik/deutschland/plus245652906/Linksextreme-Gewalt-Dieses-Schweigen-der-Gruenen-Spitze-im-Fall-Lina-E-ist-feige.html

Chef der Grünen Jugend kritisiert Prozess als "völlig übertrieben"
Das Urteil gegen die Leipziger Studentin, die brutal gegen Neonazis vorging, wird kontrovers diskutiert. Der Co-Vorsitzende der Grünen Jugend spricht von einer "Farce".
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2023-05/lina-e-reaktionen-urteil-politik

Clemens Schächtele

2150 seit 21. Nov 2012

Dann die Kampagne „Ich bin linksextrem“:

Artikel: Grüne Jugend steht zu ihrer Kampagne „Ich bin linksextrem“
http://www.waz.de/staedte/bottrop/article7826058/gruene-jugend-steht-zu-ihrer-kampagne-ich-bin-linksextrem.html

Anmerkung:
"Ich bin linksextrem" ist eine Kampagne Jungen Grünen im Internet.
Sie wird von jungen Politikern der Grünen (Grüne Jugend) und der Linkspartei (Linksjugend) betrieben. Sie protestieren gegen den Verfassungsschutz, der linksextreme Strömungen beobachtet.

Also nicht ganz harmlos, die Grüne Jugend, und alles andere als "Naturidealisten". Für eine Parteijugend einer "staatstragenden" Regierungspartei schon sehr bedenklich.

Die Passage in deren Erklärung "ein grundsätzlich anderes Wirtschaftssystem aufzeigt" bekommt damit eine viel tiefere Bedeutung.
Ein grundsätzlich anderes Wirtschaftssystem bedeute zwangsläufig auch eine "grundsätzlich andere Staatsform", denn Handel- Markfreiheit, Konsumfreiheit, die Wahl was ich kaufe und was nicht, was ich anbiete usw. gehören untrennbar zur Demokratie.

Also seit froh, daß ihr dieses Gesindel endlich los seit.

Wer Politik für (extreme) Minderheiten macht, muß sich nicht wundern, wenn er auch nur von (extreme) Minderheiten gewählt wird und mehrheitlich abgestraft wird.


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