"Spendenpraxis ist längst geändert"
BZ-INTERVIEW: Helmut Nitschke, Vorstand des E-Werks Mittelbaden, über die so genannte "Spendenaffäre" und die Konsequenzen.
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ORTENAU. Die "E-Werk-Spendenaffäre" ist vorbei, das Amtsgericht Lahr hat den Bürgermeister von Ohlsbach wegen Vorteilsannahme zu einer Geldstrafe auf Bewährung und einem Bußgeld verurteilt. Bereits vorher haben zehn amtierende und frühere Bürgermeister einen Strafbefehl in ähnlicher Höhe akzeptiert. Einen solchen hat auch der frühere E-Werk-Vorstand Hansjörg Englert erhalten – wegen Vorteilsgewährung. Spenden, so das Gericht, seien unrechtmäßig eingesetzt worden, um die Bürgermeister bei der Verlängerung der Konzessionsverträge gewogen zu stimmen. Diese hätten die Annahme der Spenden verweigern müssen. So sei das böse G’schmäckle der Käuflichkeit entstanden. Hubert Röderer sprach mit Helmut Nitschke, Nachfolger von Englert beim E-Werk. Nitschke ist 56 und gebürtiger Stuttgarter.
BZ: Das E-Werk kam bei dem Prozess nicht gut weg. Sie sprachen selbst von einem Imageschaden. Wie hoch ist der?Nitschke: So was kann man materiell nicht einschätzen. Der Schaden ist meiner Meinung nach aber schon erheblich. Wir werden einige Zeit brauchen, um das E-Werk wieder als das darzustellen, was es ist: ein regionales und kommunalfreundliches Unternehmen. Wir haben in unserem neuen Unternehmensleitbild die regionale Verwurzelung, die kommunale Verankerung und auch den Service vor Ort für unsere Kunden als oberste Themen platziert. Dazu gehört zum Beispiel, dass wir eine Ausbildungsquote haben von zehn Prozent – deutlich über unserem Bedarf. ...