Fachkräftemangel

Sozialarbeiter werden dringend gesucht

Anzeige Die Flüchtlingskrise bewegt den Arbeitsmarkt im Gesundheits- und Sozialwesen. Zur Betreuung der Flüchtlinge suchen öffentliche Hand und soziale Einrichtungen verstärkt Fachpersonal.  

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Flüchtlinge brauchen Hilfe.  | Foto: dpa
Flüchtlinge brauchen Hilfe. Foto: dpa
4,59 Prozent aller vom Land verteilten Flüchtlinge finden im Ortenaukreis eine Bleibe. In konkreten Zahlen sind dies für 2015 rund 4500 Menschen – allein in den letzten drei Monaten des Jahres werden noch 2400 Menschen erwartet. Mit dem Ankommen der Asylbewerber wachsen die Anforderungen an Kreis und Kommunen. Landrat Frank Scherer rechnet mit einem Personalzuwachs von 200 bis 250 Prozent bei der Betreuung der Menschen. "Ich gehe davon aus, dass unsere Aufgaben und Kosten im gesamten sozialen Bereich deutlich überproportional zum Anteil der Zuwanderung an der Gesamtbevölkerung steigen werden, weil wir es mit besonderen Lebenslagen zu tun haben", sagte er (BZ am 29. Oktober). Allein im Landratsamt seien mit der Unterbringung und Betreuung der Flüchtlinge derzeit rund 200 Mitarbeiter befasst.

Sozialarbeiter, Heimleiter, Hausmeister, Hausmeisterhelfer, Verwaltungsfachangestellte für die Leistungsabteilung, Büroangestellte in den Gemeinschaftsunterkünften sind weitere Berufsbilder, die in den Unterkünften benötigt werden, um den Flüchtlingen die Ankunft in einem ihnen fremden Land zu erleichtern. In diesen Bereichen sind im Ortenaukreis aktuell 63 Personen tätig, im Januar waren es noch 29 Personen. Ab Januar 2016 werden wohl 76 Menschen in diesem Bereich arbeiten. Mit Beschluss des Verwaltungsausschusses des Kreistags vom 20. Oktober wird der Personalbedarf den Zuzugszahlen der Flüchtlinge auf 82 befristete Stellen angepasst.

Und wie sieht die Zukunft aus? Zwar gebe es für das Jahr 2016 noch keine offizielle Prognose des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge, die die Basis für die Planungen auch im Ortenaukreis bilde. Doch wenn der Zugang in gleicher Höhe weitergehe, sei für 2016 laut Landratsamt wieder mit mindestens 4500 Flüchtlingen zu rechnen, die der Ortenaukreis aufnehmen müsse.

Die Stellen zu schaffen ist das eine, sie zu besetzen das andere. Auf der Homepage des Landratsamts des Ortenaukreises laufen Dauerausschreibungen für Sozialarbeiter und -pädagogen. "Der Markt ist leergefegt", sagt Kai Hockenjos, Pressesprecher des Landratsamts. Daher werden für die Stellen alternativ Menschen gesucht, die ihr Studium in Erziehungswissenschaften, Psychologie, Sozialwissenschaften oder Ethnologie abgeschlossen haben und Erfahrungen im Umgang mit fremden Kulturen haben. Wert werde dabei besonders auf das Engagement und die Aufgeschlossenheit fremder Kulturen und Religionen gegenüber gelegt, ebenso wie auf Durchsetzungsvermögen und Verhandlungsgeschick. Ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen und sozialer Kompetenz sei bei der Arbeit mit Flüchtlingen ebenso wichtig wie der eigenverantwortliche Einsatz für eine ergebnisorientierte Problemlösung. Kommunikationsfähigkeit und Erfahrungen im Bereich Konfliktmanagement seien zudem gefragt. Aber auch ganz praktische Anforderungen, wie der sichere Umgang mit Office-Anwendungen oder Dienstfahrten mit dem eigenen Wagen gegen eine pauschale Aufwandsentschädigung seien hilfreich, teilt die Presseabteilung auf Anfrage mit.

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