"Souverän das Land vertreten"
BZ-INTERVIEW mit Julian Steible, dem besten Jungschreiner des Landes Baden-Württemberg.
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BZ: Was für Prüfungen mussten Sie durchlaufen, um bester Schreinergeselle des Landes zu werden?
Steible: Ich habe die Innungsprüfung als Innungsbester bestanden. Das setzt sich zusammen aus der besten Handarbeitsprobe, dem besten Gesellenstück und dem besten Berufsschulabschluss. Beim Kammerentscheid der Handwerkskammer Freiburg legen die Besten aus dem Bezirk eine weitere Prüfung ab. Man bekommt eine Aufgabe und Zeichnung und muss diese in der gegebenen Zeit bearbeiten, auch das Gesellenstück wurde noch mitbewertet. Beim Landeswettbewerb mussten wir eine Handwerksprobe anfertigen. Das Gesellenstück hat nicht mehr viel gezählt, das musste man nur noch vorstellen. Es wurde eher der Teamgedanke, das Kollegiale bewertet, wie man sich den Mitstreitern gegenüber verhält und sich vor den Prüfern ausdrückt. Dort zählt der Gesamteindruck und wer souverän das Land vertreten kann.
BZ: Ihr Gesellenstück ist ...
Steible: ...ein Schreibtisch aus europäischem Nussbaum im Retrostil der 60er-/70er-Jahre. Er ist relativ kantig, hat aber Verformungen und schräggestellte, verjüngte Beine, so dass er eine Leichtigkeit bekommt. Es ist ein komplettes Massivholzmöbel mit Massivholzvollauszügen. Dieses Detail haben nur wenige an den Gesellenstücken, es ist das Nonplusultra.
BZ: Kamen Sie ins Schwitzen?
Steible: Ja, auf jeden Fall. Man hat 80 Stunden, aber die Pläne darf man schon davor machen. Wenn man damit rechnet, dass man gut fertig wird, dann kommt immer nochmal was. Mir ist noch am letzten Abend der Schlüssel vom Schloss abgebrochen. Das hat mich ganz schön Nerven gekostet.
BZ: War es schon immer Ihr Wunsch, Schreiner zu werden?
Steible: Mein Vater hat eine Schreinerei und da bekommt man es in die Wiege gelegt. Schon mit Zwei oder Drei saß ich beim Vater in der Werkstatt und habe zugeschaut. Dann habe ich immer mehr geholfen, und es hat mir Spaß gemacht. Es war gleich mal klar, schon seit Ende der Grundschule.
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