Schauinsland
Sonnenobservatorium zeigt die Faszination der Sonne
Kein anderer Stern bestimmt unser Leben so sehr wie die Sonne und keiner ist ist faszinierender.
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Ein Gasball aus Wasserstoff und Helium, etwa 109-mal größer als die Erde. Seit Milliarden von Jahren läuft im Inneren eine Kernfusion ab, die unvorstellbare Temperaturen erzeugt, aber auf der Erde für das richtige Klima sorgt. Etwas versteckt liegt auf dem Schauinsland ein Sonnenobservatorium das sich mit der Erforschung dieses Sterns beschäftigt. Beim Tag der offenen Tür konnten Besucher einen Blick auf die Sonne und die Geschichte des Observatoriums werfen.
Nach dem Ende des Krieges blieb das Observatorium auf dem Schauinsland die Zentrale des Instituts, erst 1955 zog es nach Freiburg um; 1978 bekam es zu Ehren des 1975 verstorbenen Gründers seinen heutigen Namen: Kiepenheuer-Institut für Sonnenphysik.
Was sieht man eigentlich, wenn man die Sonne näher betrachtet? "Auf der Oberfläche blubbert es vor allem, das sieht in etwa aus wie kochendes Wasser", sagt Löhner-Böttcher. Ein weiteres Phänomen auf der Oberfläche sind die schwarzen Sonnenflecken. Diese Flecken können die Größe der Erde erreichen und bestehen aus einem Magnetfeld. Magnetfelder sind auch für die sogenannten Sonnenstürme verantwortlich. Diese entstehen durch einen erhöhten Auswurf von Röntgen- und Gammastrahlung und sorgen auf der Erde für die grünlich-schimmernden Polarlichter.
Doch zurück auf die Erde: Das Herzstück des Observatoriums ist das etwa 12 Meter hohe Turmteleskop. In der Kuppel des Turms befindet sich ein Spiegel, welcher dem Verlauf der Sonne folgt. Über diesen fällt das Licht auf einen zweiten Spiegel, der das Licht bündelt und durch den Turm nach unten schickt. "Dabei können im Teleskop Temperaturen von bis zu 1000 Grad entstehen", erklärt Löhner-Böttcher. Unten im Turm angekommen wird das Licht in ein Labor geleitet. Dort ist dann zum ersten Mal das Abbild der Sonne zu erkennen, dreizehneinhalb Zentimeter groß.
Damit die Forscher die Sonne genauer untersuchen können, leiten sie das Licht weiter in eine acht Meter lange Stahlröhre. An deren Ende liegt ein Gitterspektrograph, der das Licht in die verschiedenen Wellenlängen aufteilt. "Den Spektrographen kann man sich wie eine CD vorstellen, die von der Sonne angestrahlt in vielen Farben leuchtet, da sie das Licht bricht", sagt Löhner-Böttcher.
Inzwischen ist das Observatorium auf dem Schauinsland nur noch selten in Betrieb. Das Kiepenheuer-Institut nutzt längst modernere Teleskope im Ausland, hauptsächlich auf Teneriffa: "Auf einer Insel mit vielen Sonnenstunden, relativ viel Wind und auf einem Berg lässt sich die Sonne einfach besser beobachten", erklärt Löhner-Böttcher. Zur Ausbildung von Studierenden oder Tests von Geräten wird das Observatorium aber noch genutzt.
Denn längst ist noch nicht alles über die Sonne bekannt. Eines ist aber sicher: Sie scheint noch etwa vier bis fünf Milliarden Jahre weiter. Es bleibt noch genug Zeit zum Beobachten.
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