Der Klausenhof im Ortsteil Großherrischwand ist mit seinen Ursprüngen im 15. Jahrhundert einer der ältesten Schwarzwaldhöfe. Erbaut ist er mit Balken, die das Datum 1424 tragen - aus Schwarzwaldtannen und Fichten und traditionell mit Stroh gedeckt. Mit dem über die Jahrhunderte nachgedunkeltem Holz, den tiefhängenden Dächern und den klitzekleinen Fenstern vermittelt das 600 Jahre alte Gebäude ein Gefühl von Gemütlichkeit und Geborgenheit.
So ursprünglich wie der Schwarzwald selbst bietet das Freilichtmuseum somit seit Jahrzehnten eine wunderbare, heimelige Kulisse für den kleinen, feinen und traditionellen Hotzenwälder Weihnachtsmarkt, einen Tag nach dem Nikolausfest. Die Träger sind der Förderverein Freilichtmuseum Klausenhof und die Gemeinde Herrischried. Britta Kaiser organisiert den Markt seit vier Jahren mit vielen Helferinnen und Helfern im Alleingang. So gibt es den Weihnachtsmarkt auch immer nur an einem Tag.
Insgesamt gibt es dieses Jahr rund 30 liebevoll gestaltete, weihnachtliche Stände. Einige sind in den verwinkelten Räumen des Klausenhofs zu finden. Weitere Stände gibt es in den Räumlichkeiten der alten Säge, der Werkstatt, dem „Ifer“, also der Scheueneinfahrt hinter dem Haus am Hang sowie dem Stall. Etwa zehn Stände sind draußen auf dem Gelände des Freilichtmuseums platziert, damit man für das Essen und den Glühwein auch genügend Platz hat und gemütlich ohne Gedränge auf Biergarnituren sitzen kann.
Bestaunen und kaufen können die Gäste vieles. Es gibt heimische Strickwaren, Deko-Gegenstände für Weihnachten, geschnitzt, gebastelt, gesägt oder geschnitten, wie die Papiersterne von Eva Schwarzwälder. Für das Frühstück oder die Kuchenzeit werden selbst eingekochte Marmeladen und Honig angeboten, gesammelte Kräuter und Gewürze. Dazu passend gibt es Geschirr aus Ton und Keramik.
Auch selbstgeschneiderte Kinderkleider von Eva Gerspacher oder Gerda Kenne finden sich an Ständen, ebenso gezogene Kerzen von Marc Biehler. Gegenüber vom Hof in der Schmiede stellt Dirk Bürklin bunte Weihnachtskugeln, Kerzenlichter und vieles mehr her und bietet seine Kunstwerke feil. Für die passende Atmosphäre sorgt dort auch der Ofen im alten Schulrathaus.
Wer dennoch fröstelt, kann bei Nadine Waẞmer Gestricktes oder Filzsachen aus Alpaka-Wolle kaufen, aber auch Seife. Neben einem Metzger-Stand von der Familie Geiger gibt es viele weitere Essensstände mit frischem, duftenden Flammkuchen, Bratwürsten, Waffeln, Crêpes und Plätzchen. Neben dem Glühwein dürfen auch Kaffee-Spezialitäten und heiẞe Schokolade nebst süßen und herzhaften Backwaren nicht fehlen.
Diese gibt es bei Ramona Malzacher und ihrer Freundin und Helferin Verena Mospak. Die beiden sind mit Ramonas über 50 Jahre alten, umgebauten Wohnwagen das erste Mal auf dem Weihnachtsmarkt dabei. Die „rollende Naschkiste“ aus der DDR, die nach ihrer Groẞtante„s' Wieble“ benannt ist, ist bereits durch Hochzeiten und andere Veranstaltungen beim Klausenhof und in der Umgebung bekannt.
Für die kleinen Gäste kommt zwischen 14 und 15 Uhr der Nikolaus angereist, der für alle ein kleines, süßes Geschenk dabei hat.
Es ist also an alles gedacht, was ein weihnachtliches Wintererlebnis ausmacht. Vielleicht gibt es ja sogar Schnee.
Von Sebastian Kurtenacker
Infos: Hotzenwälder Weihnachtsmarkt am Samstag, 7. Dezember, von 13 bis 19 Uhr, im Freilichtmuseum Klausenhof, Lindenweg 1, 79737 Herrischried