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Rettungszentrum Gutach: Feuerwehr und Rotes Kreuz vereint

Mi, 20. September 2023

Anzeige Vorhanden sind Stabsraum, Reparaturwerkstätte, Atemschutzlager, Bereitschaftsraum, Schulungssaal mit Küche und vieles mehr.

Vor dem Feuerwehrgerätehaus des Zentrums: Abteilungskommandant Florian Schindler, Stefan Kaltenbach, Robert Stiefvater und Bürgermeister Sebastian Rötzer (von links).

Gutachs Feuerwehr und der DRK-Kreisverband wirken jetzt in einem Rettungszentrum zusammen - und feiern am 24. September Eröffnung.

Das neue Rettungszentrum Gutach dient dem besseren Schutz der Bevölkerung. Von ihm ausgehend kann künftig wesentlich besser zur öffentlichen Sicherheit beigetragen werden. Schon im Mai wurde das Gebäude komplett in Dienst genommen. Am kommenden Sonntag, 24. September, wird es mit der Einweihung um 10.30 Uhr offiziell eröffnet.
Das neue Zentrum besteht aus dem Feuerwehrgerätehaus der neuen Abteilungswehr Gutach, zu der sich zwei Abteilungen verbunden haben, und der Rettungswache des DRK-Kreisverbandes, die von Waldkirch umgezogen ist. An der Hintermatte 1 neben der Verbindungsstraße zwischen den Ortsteilen Bleibach und Gutach und nahe der B 294 hat es einen idealen Standort gefunden. Beide Einrichtungen können von hier ihre Zuständigkeitsgebiete sehr gut abdecken. Für die Gemeinde symbolisiert das zentral gelegene, gemeinsame Feuerwehrhaus aber auch gewachsene Zusammengehörigkeit. „Einvernehmlich hat Gutach hier eine seiner größten Investitionen überhaupt verwirklicht, eine echte Kraftanstrengung“, beschreibt Bürgermeister Sebastian Rötzer das Projekt. Dabei verweist er auch auf seine erst kurze Amtszeit und den Beitrag seines Vorgängers.

Das zweigeschossige Zentrum fällt zunächst durch seine drei Pultdächer auf. Sie sollen, so Architekt Robert Stiefvater, an die ortstypischen, früheren Fabrikgebäude der Firma Gütermann erinnern, durch ihre Südwestausrichtung aber auch einen energetischen Zweck erfüllen. Das Feuerwehrhaus mit 1080 Quadratmeter Nutzfläche und vier Garageneinfahrten bietet Platz für alle Einsatzfahrzeuge; eine Absauganlage schützt die Aktiven vor Abgasen. Im linken Gebäudeteil schließen sich als Neuheit der Funkraum und daneben die getrennten Umkleiden an. Gesetzlich vorgeschrieben ist die Schwarz-Weiß-Trennung, wo kontaminierte oder infektiöse Schutzkleidung vor dem Duschen sicher abgelegt werden kann. Vorhanden sind auch ein Stabsraum, Reparaturwerkstätte und ein Atemschutzlager. Im Obergeschoss befinden sich Kommandantenbüro, Bereitschaftsraum sowie ein Schulungssaal mit Küche, um dort im Großschadensfall auch Betroffene zu versorgen. Außerdem ist dort künftig das neue Gemeindearchiv eingerichtet. Beide Gebäude verbindet der Schlauchturm mit Treppenhaus und Fahrstuhl, die gemeinsam genutzt werden.

In der Rettungswache, der sechsten und zweitgrößten im Landkreis, verfügt das DRK über 423 Quadratmeter Nutzfläche. Zwei Rettungswagen, einer ganztägig, der andere für zehn Stunden, sind dort stationiert. Dazu kommen die Desinfektionsschleuse mit Duschen sowie Lager für Sanitätsmaterial, Medikamente und die zentrale Medizintechnikstelle des Kreisverbands. Auch drei Krankentransportfahrzeuge sind vor Ort, die aber nicht in der vom Land finanzierten Wache, sondern in getrennten Garagen untergebracht sind. Im Obergeschoss stehen für tagsüber zehn Einsatzkräfte insgesamt elf Räume bereit. Dazu zählen Schulungs- und Aufenthaltsraum mit Küche, der Ruhebereich und das Dienstbüro von Wachenleiter Johannes Froß. Das Gebäude selbst steht in Erbbaupacht auf Gemeindefeld, das dem Rettungsdienst kostenlos überlassen wurde.

Vor der DRK-Rettungswache: Johannes Froß, der Wachenleiter, mit Therese Trenkle, Julian Jerast, Benedikt Burger, Bela Ruf und Chiara Dilberger (von links).   FOTOS: NIKOLAUS BAYER
Vor der DRK-Rettungswache: Johannes Froß, der Wachenleiter, mit Therese Trenkle, Julian Jerast, Benedikt Burger, Bela Ruf und Chiara Dilberger (von links).   FOTOS: NIKOLAUS BAYER

Wie schon andernorts in der Gemeinde wurde auch im Rettungszentrum auf umwelt- und klimafreundliches Bauen geachtet. Der Hybridbau, so Architekt Stiefvater, besteht zu 60 Prozent aus 250 Kubikmetern Holz und nur zu 40 Prozent aus Beton. Für die Dämmungen wurden recycelbare Holzfasern oder Zellulose verwendet. Beheizt und gekühlt wird mittels Wärmepumpe, basierend auf einem Phasenspeicher. Die Anlage kommt emissionsfrei ohne fossile Brennstoffe allein mit Wasser und Kältemittel aus. Für den Betriebsstrom sorgt die Photovoltaik mit 200 kWpeak auf den Dächern. Dadurch werden die Gebäude nahezu energieautark betrieben.
Von Nikolaus Bayer


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