Das im alten Dorfkern stehende Wohnhaus mit Scheune stand nicht unter Denkmalschutz. Abriss und Neubau waren geplant. Die Bauherren fällten jedoch bewusst eine Entscheidung für eine Sanierung, obwohl höhere Kosten abzusehen waren.
Das bestehende Wohnhaus wurde dreigeschossig belassen, im Erdgeschoss beherbergt es heute eine Einliegerwohnung. In die ehemalige Scheune wurde ein neues Tragwerk eingestellt, ein Haus im Haus, um das Bruchsteinmauerwerk nicht zu belasten. Das gesamte Gebäude erhielt ein neues Dach, das, der Nutzung angepasst, leicht eingezogen ist, während die Giebelwände ihre ursprüngliche Form und Höhe behielten.
Ein großer Luftraum lässt die Höhe der ehemaligen Scheune, in der einst Vieh sowie Feldfrüchte untergebracht waren und die den Heustock beherbergte, weiterhin erleben. Im Obergeschoss bildet ein Steg den Übergang zu den beiden Obergeschossen des alten Wohnhauses. Um mehr Licht ins Haus zu holen, wurden ein Lichtband und eine großflächige Fensteröffnung jeweils in der gesamten Gebäudehöhe eingeschnitten.
Konsequent wurde Neues in heutiger Formensprache ausformuliert und Altes belassen. Fenster- sowie Tür- und Scheunentoröffnungen mit alten Eichenbalken und Sandsteingewanden blieben erhalten. Das Bruchsteinmauerwerk ist innen teils sichtbar, teils wurde Kalkputz aufgebracht, der den Verlauf der alten Wände nachzeichnet, jedoch eine zeitgenössische Glattheit aufweist. An der Fassade wurde Isolierputz aufgebracht.
Das rundum sanierte Gebäude wird durch eine Stückholz-Heizung beheizt, die im freistehenden, ehemaligen Bruuchhüsli Platz findet. Somit wurden auch die Umweltanforderungen voll erfüllt.
Die Architekten-Jury lobte das Entstandene als „Raumwunder“ und würdigte die spannenden neuen Zuschnitte mit Blickbezügen im Inneren und nach außen hin.