Die Stille Nacht naht und die Ungeduld der Jüngsten wächst. Der Zauber von Weihnachten wirft seinen Glanz voraus. Es ist Zeit. Zeit für den Nachwuchs, der den glitzernden, besinnlichen Tagen sehnsüchtig entgegenfiebert.
Schon die Planungen zum Fest werden eifrig begleitet. „Papa, wann holen wir den Tannenbaum?“, fragte die Jüngste kürzlich. Doch sie muss sich noch ein wenig gedulden, schließlich möchte man zur Stunde der Bescherung noch halbwegs alle Nadeln an der Tanne haben.
Stattdessen zieht der Weihnachtswichtel, der bereits am Monatsbeginn beim Autor erstmals eingezogen ist, die Kleine in ihren Bann. An einer Ecke des Esstischs hat er angefangen, sich breit zu machen, nun belagert er eine Etage in der hölzernen Vitrine und verblüfft den Nachwuchs allmorgendlich mit nächtlichen teils skurrilen Aktivitäten, von denen seltsamerweise nicht einmal der mehr oder weniger wachsame Haushund Notiz zu nehmen scheint. Und er schreibt Briefchen. Mal würde er sich über ein selbstgemaltes weihnachtliches Bild freuen, mal wünscht er sich ein Gedicht. Nebenbei baut er emsig kleine Wichtelmöbel, um seiner Wohnung im untersten Regal nach und nach mehr Komfort zu verleihen, wofür er sich natürlich eine Säge gewünscht hat. Natürlich können viele Accessoires und Aktionen in das vorweihnachtliche Spiel mit eingebaut werden, der Einzelhandel hält mittlerweile ein erstaunlich breites Repertoire an Wichtelbedarf vor - von der elementar wichtigen Eingangstür bis hin zum Teppich im Wichtelformat.
Der in Deutschland noch recht junge Brauch des Weihnachtswichtels stammt ursprünglich aus Skandinavien, wo er als lustiger Geselle mit roter Zipfelmütze und roten Schuhen durch eine Wichteltür ins Haus schleicht und die Kinder mit einem Keks überrascht oder irgendwelchen Schabernack treibt, teils auch, um die Kinder spielerisch und auf lustige Art für Unartigkeiten zu „bestrafen“. Mal tauscht er die Kerzen auf dem Adventskranz gegen Karotten aus, mal haben die Stuhlbeine am Morgen plötzlich Socken an - Hauptsache, es tut niemandem weh und es gibt etwas zu lachen. Der Ursprung des Wichtelbrauchs reicht weit zurück zu heidnischen Vorstellungen von Naturgeistern. Dort gibt es verschiedene Wichtel für Haus und Hof; sie haben bestimmte Aufgaben und sorgen für Schutz und Glück. Einige dienen auch dem Weihnachtsmann als Gehilfen.
Wem die allnächtliche Wichtelaktion zu arbeits- und fantasieintensiv erscheint, der kann auch mit einem Buch voller Weihnachtsgeschichten, -liedern und -gedichten zur abendlichen Vorlesezeit Vorfreude wecken oder mit einer CD mit den berühmten Weihnachtsliedern von Rolf Zuckowski die Vorfreude noch weiter vergrößern.
Da in den hiesigen Niederungen bis Weihnachten wohl nicht mehr mit einem Wintereinbruch zu rechnen ist, versetzt auch ein Ausflug in den Schnee Groß und Klein in vorweihnachtliche Stimmung; in den Gipfellagen des Schwarzwaldes sollte eine Schneeballschlacht dieser Tage drin sein. Doch passen Winterjacke und Handschuhe noch? Womöglich hat auch der Schlitten schon ein paar Jährchen auf dem Buckel. Die Sportgeschäfte der Region beraten gern und halten ein großes Angebot an moderner, zweckmäßiger Winterkleidung bereit.