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Quantensprung für den Hotzenwald

Fr, 28. Januar 2022

Anzeige Kooperation in Sachen Schule erfordert umfangreiche Baumaßnahmen / Erweiterungsbau der Grundschule Rickenbach fertiggestellt/ Altbausanierung steht an

Holz dominiert die Fassade des Erweiterungsbaus der Grundschule, die Flure wurden auf etwas andere Art gestaltet. FOTOS: SPIECKER SAUTTER LAUER

RICKENBACH. Vor einigen Jahren sind die Schulen in Herrischried und Rickenbach zusammengerückt: 2015 wurde eine Kooperation besiegelt, seither besuchen die Grundschüler die Schule in Rickenbach, Schüler der Sekundarstufe werden in der Gemeinschaftsschule in Herrischried beschult. Der Zusammenschluss zog umfangreiche Baumaßnahmen nach sich, die Schule in Rickenbach wurde durch einen Erweiterungsbau ergänzt, in Herrischried entstand ein Neubau. Zudem werden die Bestandsgebäude saniert.

„Wir müssen versuchen, die Kinder auf dem Wald zu halten“, nannte Rickenbachs Bürgermeister Dietmar Zäpernick einen der Gründe für den Zusammenschluss. Mehrere Lösungen wurden angedacht, 2015 wurde eine Kooperation dahingehend beschlossen, die Grundschüler in Rickenbach, die Schüler der Sekundarstufe in der Schule in Herrischried, seit 2013 Gemeinschaftsschule mit der neuen Möglichkeit des Realschulabschlusses, beschulen zu lassen. Für die meisten Kinder sei dies mit einem kürzeren Schulweg verbunden, erklärte Herrischrieds Bürgermeister Christian Dröse. Der Zusammenschluss wurde zum Schuljahr 2015/16 vollzogen – ein Quantensprung für den Hotzenwald und ein Vorzeigeprojekt in Baden-Württemberg, so die beiden Bürgermeister.

Unabdingbar war angesichts der Umstrukturierung die Erweiterung der beiden Schulen, für die Grundschule in Rickenbach war ein Erweiterungsbau, für die Gemeinschaftsschule in Herrischried ein Schulhausneubau vorgesehen. Die von den beiden Gemeinden in 2016 ins Leben gerufenen Architektenwettbewerbe gewann beide das Freiburger Architekturbüro Spiecker Sautter Lauer. Der Spatenstich für den Erweiterungsbau der Rickenbacher Grundschule erfolgte im Mai 2019, zwei Jahre später konnten die Schüler in den Neubau umziehen.

Der Erweiterungsbau passt sich dem leicht abschüssigen Gelände an. Das zweigeschossige Gebäude wurde so angeordnet, dass mit Bestandsgebäude, Sporthalle und Kindergarten ein allseitig zweigeschossig gefasster Schulhof entstand. Dieser bietet einen überschaubaren, windgeschützten Außenraum mit Klettergerüst, der sich zudem für Schulfeste im Freien eignet. Im Erdgeschoss des Neubaus befinden sich die Mensa mit Speisesaal und Küche sowie Flächen für die Ganztagsbetreuung, im Obergeschoss sechs Klassenzimmer. Bis zur Beendigung der Sanierung des Bestandsgebäudes wird aber auch das Erdgeschoss für den Unterricht genutzt. Entsprechend dem an die Topographie angepassten Gelände sind auch die zweigeteilten Flure mit den farbigen Geländern leicht abschüssig, auf der einen Seite führt der Weg über einige Treppenstufen, die andere Seite des Flures ist dagegen barrierefrei. Große Fenster sorgen für lichtdurchflutete Räume. Und die Lüftungsanlage, die man bereits vor Corona installiert habe, komme jetzt dem Gebäude zugute, sagte Zäpernick.

In den kommenden Monaten steht die Sanierung des Bestandsgebäudes an. Dort entsteht im Erdgeschoss ein großer Spiel- und Bewegungsraum, der auch für verschiedene Schulveranstaltungen genutzt werden kann. Im Hochparterre findet der Lehrer- und Verwaltungstrakt Platz, im Obergeschoss weitere Klassenräume. Sobald die Sanierungsarbeiten abschlossen sind und die Corona-Pandemie es zulässt, soll es einen Tag der offenen Tür geben. csi
  


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