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Frauenstimmen in der Röttler Kirche: Von Heimat und Hexen

Sa, 22. Juni 2024

Anzeige Ingenium Ensemble aus Slowenien und trei aus Basel bei Kirchenkonzerten in Rötteln

Wundervoller Sound, perfekte Intonation: Sopran, Mezzosopran, zwei Tenöre, Bariton und Bass bilden die A-cappella-Formation Ingenium Ensemble FOTO: MIKI PAVLIN

Sie sind die intimen Ruhepole und Kleinode des Stimmen-Festivals: die Kirchenkonzerte, die sich durch eine besondere Atmosphäre und Akustik auszeichnen. In diesem Stimmen-Sommer ist es die schmucke Evangelische Röttler Kirche in Lörrach-Tumringen, die zwei Mal zum Konzertort wird.

Singen Lieder über außergewöhnliche Frauen: trëi aus Basel FOTO: MATTHIAS MÜLLER
Singen Lieder über außergewöhnliche Frauen: trëi aus Basel FOTO: MATTHIAS MÜLLER

Wie Pressesprecher Ingmar Lorenz sagt, sind die Kirchen als stimmungsvoller Spielort gerade für Vokalensembles besonders gut geeignet und bei Künstlerinnen und Künstlern und den Zuhörerinnen und Zuhörern gleichermaßen geschätzt.„Die Verbindung zum Publikum ist dort sehr direkt“, so Lorenz. Diese Nähe zum Publikum, die sich auch in der hoch gelegenen Röttler Kirche ergibt, erzeugt wiederum eine spezielle, konzentrierte und dichte Stimmung. Pilgerten Klassikfreunde in den vorigen Jahren gern zur Ottilienkirche in Tüllingen, einem fast schon mystischen Ort, so konzentrieren sich dieses Mal die Kirchenkonzerte auf die Röttler Kirche, ebenfalls ein historisch bedeutsames Sakralgebäude.

Zum ersten Mal dort zu Gast ist am 23. Juli das Ingenium Ensemble aus Slowenien. Die A-cappella-Formation setzt sich aus Sopran, Mezzosopran, zwei Tenören, Bariton und Bass zusammen und wird für ihre lupenreine Intonation und ihr breit gefächertes Repertoire gerühmt. Die sechs Sängerinnen und Sänger aus Ljubljana, alle klassisch ausgebildet, sind sowohl in der klassischen Gesangsliteratur als auch in der folkloristischen Tradition ihrer Heimat unterwegs. Ihr Spektrum reicht von geistlicher Musik der Renaissance bis zu Jazz und Pop. Eine Besonderheit ist, dass die jungen Vokalistinnen und Vokalisten sich intensiv der Musik aus ihrem Land widmen, zum Beispiel in Arrangements slowenischer Volkslieder, aber auch in Werken zeitgenössischer Komponisten aus Slowenien. Auf ihrem Album„Journey of Life“ erkunden sie ihre heimischen Gefilde in populären Volksliedern und Melodien, weiten die „Reise des Lebens“ aber auch über Heimat hinaus aus. Ihr Debütalbum „Ingenium“ versammelt weltliche und geistliche Gesänge aus verschiedenen Epochen und Ländern, Motetten und Madrigale, Vokalmusik aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Portugal. So vielfältig ihr Repertoire, so einig sind sich die Kritiker über den „wundervollen Sound“ und die stimmliche Perfektion des Ensembles.

Am 30. Juli kommt das Trio „trëi“ aus Basel in die Röttler Kirche. Drei Musikerinnen haben sich in diesem besonderen Vokal- und Instrumentalensemble zusammengefunden: Abélia Nordmann, die ihre Stimme einbringt und Akkordeon und Harmonium spielt, Gizem Simsek, die ebenfalls singt und Bendir und Psalter spielt, und Mara Miribung (Stimme und Cello). Abélia Nordmann ist auch in Lörrach schon als engagierte Chorleiterin hervorgetreten.

Die drei Künstlerinnen führen ihr Programm „One's for Sorrow, Two's for Joy“ auf, in dem es um Lieder von und über außergewöhnliche Frauen geht: Klagefrauen, Hebammen, Seherinnen, Heilkundige, Hexen. Frauen, die Kranke versorgt, bei Sterbenden gewacht, Dinge vorausgesagt haben. Mit Geschichten und Gesängen erinnern sie an die Kraft und Stärke der Weiblichkeit, aber auch an die Verfolgung, der Frauen über Jahrhunderte ausgesetzt waren. Durch ihre Stimmen und auch das teils ungewöhnliche Instrumentarium wie die in Nordafrika bekannte Rahmentrommel Bendir und das Psalter, eine Brettzither, erzeugen die drei Musikerinnen berührende, poetische Klangwelten, mit denen sie ihre Zuhörer auf eine Reise mitnehmen. Roswitha Frey

Termine: Ingenium Ensemble, 23. Juli, 20 Uhr; Gruppe „trëi“,
30. Juli, 20 Uhr, Evangelische Kirche Rötteln, Tumringen


Kein Vesper, kein Cannabis

Infos für Konzertbesucher

Für den Konzertbesuch gelten beim Stimmen-Festival eine Reihe von Bestimmungen, die zu beachten sind. So dürfen nur Taschen bis zu einer Größe von maximal 40 mal 40 Zentimetern hineingenommen werden, größere Taschen sind nicht zugelassen. Es gibt auch keine Möglichkeit. Taschen abzugeben.

Alle Open-Air-Veranstaltungen finden auch bei Regen statt, daher sollte gegebenenfalls an wetterfeste Kleidung gedacht werden. Schirme jeglicher Art sind auf dem Festivalgelände nicht erlaubt. Foto-, Ton- und Videoaufnahmen während der Konzerte sind nicht gestattet. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Konzertbesuch von Kindern unter sechs Jahren, unter acht Jahren wird er nicht empfohlen. Bis zum Alter von 16 Jahren ist der Einlass nur in Begleitung eines Erwachsenen möglich.

Für Rollstuhlfahrer werden nach Voranmeldung besondere Plätze vorgehalten. Begleitpersonen erhalten freien Eintritt, müssen sich aber ebenfalls anmelden.

Nicht mit aufs Festivalgelände genommen werden dürfen Glas- und Aluflaschen sowie Dosen, Petflaschen nur bis maximal 0,5 Liter Inhalt. Fahrrad- und Motorradhelme dürfen ebenso wenig mitgenommen werden wie Stühle und Klapphocker. Selbstverständlich dürfen keine gefährlichen Gegenstände, Waffen und keine Pyrotechnik mitgebracht werden. Auch sperrige Gegenstände sind nicht erlaubt, darunter fallen unter anderem Fahnen und Handy-Sticks. Professionelle Kameras und Stative sind nicht gestattet. Speisen dürfen nicht mit hineingenommen werden. An fast allen Spielorten gibt es ein gastronomisches Angebot. Der Konsum von Cannabis ist auf dem Festivalgelände nicht erlaubt.

Rabatt ab drei Tickets für verschiedene Konzerte

Tickets gibt es unter www.stimmen.com und im Kartenhaus am Burghof (geöffnet Mo, Di, Do und Fr von 9 bis 17 Uhr, Sa von 9 bis 13 Uhr, mittwochs ist geschlossen). Beim Kauf von mindestens drei Tickets im Kartenhaus für drei verschiedene Veranstaltungen gibt es eine Ermäßigung von zehn Prozent. Die Abendkasse öffnete jeweils eine Stunde vor Konzertbeginn. tm


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