Nach der Chrysanthema ist vor der Chrysanthema. „Wenn die Veranstaltung vorbei ist, dann atmen wir kurz durch und dann geht es schon an die Planungen fürs nächste Jahr“, sagt Katrin Mertenskötter von der Abteilung Grün und Umwelt bei der Stadt Lahr.
Richard Sottru, langjähriger Abteilungsleiter, ging zwar Ende Mai 2024 in Ruhestand, hat für dieses Jahr aber noch die Planung der Beete übernommen. Immer um die Weihnachtszeit nahm er den Notizblock, erstellte Skizzen, wie die üppigen, farbenfrohen Kunstwerke in der Innenstadt aussehen sollten.
„Sottru gab die Entwürfe dann an mich weiter, anhand der Skizzen musste berechnet werden, wie viele Pflanzen bestellt werden müssen“, erklärt Katrin Mertenskötter. Knapp 7000 für die Beete auf dem Boden seien es in diesem Jahr gewesen. „Es wäre unmöglich, diese große Zahl selbst zu ziehen“, sagt die Sachbearbeiterin. Einer Ausschreibung in der Ortenau folgt die Bestellung dann noch im Winter bei einem der Gärtner in der Region – Liefertermin: Mitte Oktober.
Auch die vielen Kaskaden, beispielsweise am Storchenturm oder den Lampen am Marktplatz angebracht, werden zur Hälfte bestellt. „Das sind spezielle Sorten, hierfür haben wir Lieferanten aus Frankreich und Belgien“, sagt Mertenskötter. Die andere Hälfte der knapp 1000 Kaskaden werde in Lahr, bei den Gärtnern des Bau- und Gartenbetriebs (BGL), gezogen. „Im April werden Stecklinge in die Erde gesteckt, bis sie bewurzelt sind“, sagt die Expertin der Stadtverwaltung. „Später werden sie an einem Gestell entlanggezogen, damit sie die Hängeform bekommen.“
Sind alle Pflanzen fertig gediehen, ist es immer noch eine Herausforderung, sie zur richtigen Zeit zum Blühen zu bewegen – nämlich pünktlich zur Chrysanthema, wenn tausende Menschen in der Stadt unterwegs sind. Deshalb müssten die Lieferanten der Beetpflanzen wie auch die Mitarbeiter des BGL die Gewächshäuser phasenweise verdunkeln. „Ist das Wetter vor der Chrysanthema eher trübe und regnerisch, dann muss weniger verdunkelt werden“, erklärt Mertenskötter. „Bei schönem Wetter entsprechend länger.“
Zwei Wochen vor Beginn der Großveranstaltung sind dann rund 40 Mitarbeiter unterwegs, um die Blütenpracht in der Innenstadt aufzuhängen und einzupflanzen. Schon lange vorher sind Schreiner und Schlosser beim BGL damit beschäftigt, Pflanzgefäße, Gestelle und Dekoration der Beete zu basteln. „So gesehen sind das Jahr über alle Mitarbeiter des Bau- und Gartenbetriebs mit der Chrysanthema beschäftigt“, sagt Katrin Mertenskötter.