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Bäuerliches Leben und Handwerk wie damals

Fr, 16. September 2022

Anzeige Am Sonntag wird bei historischen Vorführungen das Rad der Zeit um viele Jahrzehnte zurück gedreht

Mähen mit den Rössern ist ein besonderer Hingucker. FOTO: EDI

KLEINES WIESENTAL. AmSonntag, 18. September, wird in und um die Lindenhalle oberhalb des Golddorfs Raich das Rad der Zeit um viele Jahrzehnte zurück gedreht. Zum traditionellen Brauchtumsfest, das nach der Corona-Pandemie endlich wieder einmal stattfinden kann, erwarten der Brauchtumsverein Kleines Wiesental und die Einwohner der Gemeinde Raich, die diese Großveranstaltung zusammen mit der Gemeinde Kleines Wiesental organisiert haben, wieder Tausende von Besuchern aus der gesamten Region.

Zahlreiche freiwillige Helferinnen und Helfer haben sich bereit erklärt, mit historischen Vorführungen zu demonstrieren, wie mühselig und anstrengend die bäuerliche Arbeit und das alte Handwerk vor Jahrzehnten im Kleinen Wiesental einst erledigt werden mussten. Da ist mit Sicherheit für alle Besucher etwas Interessantes geboten.

Nach dem Gottesdienst um 10 Uhr beginnt der Festbetrieb ab 11 Uhr mit einem Frühschoppenkonzert des Musikvereins Sallneck in der Lindenhalle. Die Gäste werden von den Organisatoren in der Halle und im Freien mit kulinarischen Köstlichkeiten nach Schwarzwälder Art verwöhnt und in der Kaffeestube steht ein reichhaltiges Kuchen- und Tortenbuffet mit süßen Köstlichkeiten bereit.

Um 14 Uhr beginnen dann zwei Stunden lang die vielen Aktionen auf den umliegenden Bergwiesen und rund um die Lindenhalle.

Schon die alemannischen Bezeichnungen der alten Handwerkskünste lassen die Geschichte des Kleinen Wiesentals lebendig werden. Besonders interessant dürften da auch die Vorführungen in der historischen Feilenhauerei sein. Eindrücklich wird den Zuschauern Lichdspö mache (Lichtspäne hobeln), Düchelbohre (Durchbohren eines Stammes), Anke mache (Butter herstellen), Maije mit de Ross (Mähen mit Pferdegespann) oder Maije von Hand, z'Ácker fahre (Pflügen mit vorgespannten Rössern) oder das Pflegeldrösche (Korn dreschen) gezeigt. Beim Griä chlopfe werden Steine mit dem Hammer behauen und nach der schweißtreibenden Arbeit des Warbe (Gras mit der Heugabel wenden) ist beim Znüni neh (Vesper einnehmen) eine willkommene Pause nötig. Lohnenswert ist auch ein Besuch in der historischen Schmiedewerkstatt mit dem riesigen Blasebalg, der das Feuer in der Esse auf Temperatur bringt und wo der Schmied das glühende Eisen auf dem Amboss bearbeitet. Und natürlich hat man auch Aktionen für die Kinder vorbereitet. Sie dürfen auf dem Rücken der Ponys einige Runden drehen oder sich am Töpfern, Weben und Mosten beteiligen.

Der Eintrittspreis für das Brauchtumsfest beträgt vier Euro pro Person. Kinder und Jugendlich bis 16 Jahre haben freien Eintritt. Zudem kann man von 11 bis 17 Uhr bei einem Tag der offenen Tür auch das Kulturhaus im Ortsteil Ried besichtigen. E. Steinfelder


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