Die sanierte Halle steht für Vereine wie für private Anlässe ab kommenden Freitag wieder offen. Die Gemeinde hat dafür auch neue Entgelt- und Nutzungsordnungen festgelegt. Jeder Verein darf die Hallenräume künftig einmal pro Jahr kostenfrei belegen. Nutzungen mit Kindern und Jugendlichen bleiben ebenfalls entgeltfrei. Für jede Probe- oder Übungsstunde sind ansonsten zehn Euro zu entrichten. Und das Foyer mit Küche kann für 400 Euro pro Tag gemietet werden.
Wiedereröffnet wird die Schwarzwaldhalle am kommenden Freitag mit einem Tag der offenen Tür. Ab 15 Uhr kann sie besichtigt werden. Damit verbunden ist eine erste Feier zum 700-jährigen Bestehen der Gemeinde Biederbach, auf das sie 2024 zurückblicken kann.
Erstmals erwähnt wurde ihr Ortsname in einem Lehensbrief der Stiftsverwaltung des Klosters Sankt Margarethen vom 23. Mai 1324. Biederbach war damals eines der fünf sogenannten Meiertümer - also Verwaltungseinheiten - des Klosters. Im Auftrag der Äbtissin hat es ein Klostermeier nach eigenem Dingrecht geleitet.
Erst später im 14. Jahrhundert wurde die sogenannte „Dingrodel“, die Zeugnis von der schon vorausgehenden Besiedelung gab, schriftlich niedergelegt. Demnach hatte es also schon sehr viel früher ein bäuerliches Zusammenleben in diesem Seitental gegeben. Mangels eines fixen Gründungsdatums bleibt jedoch - wie so oft - nur die Möglichkeit, das Jubiläum auf eine - im Licht der Geschichte - eigentlich nebensächliche Urkunde zu beziehen.
Die Freude am Feiern nimmt das allerdings auch den Biederbachern nicht. In der neuen Halle können sie das gebührend tun. Am Freitag dürfen sie sich von Landjugend und Volkstanzgruppe bewirten lassen.
Zur Unterhaltung läuft parallel ein Programm ab, das zunächst von den Biederbachern selbst gestaltet wird. Von 16 Uhr an sorgt die einheimische Coverband The Big Fridge zwei Stunden lang für den musikalischen Hintergrund. In den Pausen treten der Gesangverein Melodia und die Volkstanzgruppe Biederbach auf.
Um 18 Uhr wird Bürgermeister Rafael Mathis zu beiden Anlässen sprechen. Anschließend folgt ein Vortrag des bekannten Sprach- und Dialektforschers Hubert Klausmann. Er ist Professor an der Universität Tübingen und ein ausgewiesener Kenner des Alemannischen im südwestdeutschen Raum. In Biederbach wird er speziell auf die Begriffswelt und Eigenarten des Oberelztäler Dialekts eingehen, für die Einheimischen sicher interessant.
Ab 19 Uhr treten die Interpreten von Gut Badisch von Hitradio Ohr auf. Sie geben badisch und amüsant kund, was die Lyrics englischsprachiger Welthits so alles beinhalten. Vortragende und Sänger wechseln sich dabei ab.
Ein großes Festbankett soll es anlässlich des Jubiläums in der Gemeinde Biederbach nicht geben. Die heimischen Organisatoren haben dies selbst so bestimmt, berichtet der Bürgermeister. „Das ganze Gemeindejubiläum soll vielmehr ein Fest von Bürgern für die Bürger werden.“
Von Nikolaus Bayer
