Nichts weniger als ein Weltrekord soll am Samstag, 21. September, in Waldkirch aufgestellt werden. Beim Badnerlied-Weltrekord-Sonderkonzert sollen mehr als 1330 Strophen des Badnerlieds auf dem Marktplatz vor dem Waldkircher Rathaus aufgeführt werden.
Rund neun Stunden haben die Organisatoren der Waldkircher Orgelstiftung und der Werbegemeinschaft in Zusammenarbeit mit der Stadt Waldkirch für diese Herkulesaufgabe kalkuliert. Beginnend um 15 Uhr (Vorprogramm ab 14 Uhr) soll das Konzert der Superlative also etwa bis Mitternacht dauern. Die musikalische Untermalung übernehmen drei der berühmten Waldkircher Drehorgeln, die dazu im Wechsel zum Erklingen kommen. Hierfür wurden extra 25-Minuten-Bänder gestanzt.
Aufgeführt wird das musikalische Erlebnis in Blöcken von jeweils 25 Strophen, gefolgt von einem Refrain, gesungen von Gruppen mit rund fünf Personen aus Chören, Musikgruppen, Musikvereinen und weiteren Gruppierungen. Etwa 350 Sänger und Sängerinnen werden sich voraussichtlich an dem Mega-Event beteiligen. Dieser Weltrekordversuch verspricht, ein einmaliges, historisches Ereignis zu werden.
Für die perfekte Präsentation sorgt eine speziell angepasste Beschallungsanlage, die auf einer eigens errichteten Bühne installiert wird, um ein rundum harmonisches Klangbild zu gewährleisten. Die Liedtexte, ergänzende Informationen zu den Teilnehmern und zu den Sponsoren werden über Bildschirme und eine große Leinwand für die Besucherinnen und Besucher präsentiert.
Für kulinarische Erlebnisse für Teilnehmende und Gäste wird ein breites Angebot an badischen Spezialitäten und Getränken angeboten, unterstützt durch das lokale Catering und die örtliche Gastronomie.
Die Veranstaltung, der eine einjährige Planung vorausging, verspricht, weit über die Grenzen Waldkirchs hinaus Beachtung zu finden. Denn angesichts der Beliebtheit des Badnerlieds und der bereits vorliegenden Teilnahmebewerbungen erwarten die Veranstalter einen hohen Anteil an überregionalen Besuchern. Ein 50-köpfiges Veranstalterteam wird sich um den reibungslosen Ablauf des Konzerts kümmern. Der Freiburger Ossi W. Pink sammelt seit 1993 Badnerlied-Strophen, nachdem er im Stadion des SC Freiburg die inoffizielle Hymne Badens gehört hatte. Nach mehreren Berichten in den Medien hatte er dann viele weitere Strophen zugeschickt bekommen, so wuchs seine kuriose Sammlung schnell. Mittlerweile sind 1332 Strophen zusammengekommen, die allesamt am Samstag in Waldkirch zu hören sein werden.
Im Vorprogramm treten die Gälfiäßler auf, die sich als Badens und Deutschlands skurrilste Band bezeichnen. Ein Markt mit badischen Spezialitäten und badischen Artikeln begleitet die Veranstaltung, dazu wird Oberbürgermeister Michael Schmieder ein Grußwort sprechen. Außerdem wird die Alfred-Bruder-Konzertorgel, eine Jahrmarktorgel von 1928, zu hören sein, die den Klang einer Zehn-Personen-Kapelle imitieren kann.
Die Veranstaltung findet statt im Rahmen der Feierlichkeiten zum 225-jährigen Orgelbau-Jubiläum. Auch Ministerpräsident Winfried Kretschmann lobt in einem Grußwort die Bedeutung der Instrumentenbaukunst aus dem Elztal. „Die lange Tradition und das umfassende Wissen haben Waldkirch in den vergangenen 225 Jahren weltweit zu einem Zentrum des Orgelbaus und der Orgelrestauration gemacht. Um Instrumente von höchster Qualität zu schaffen, wird nicht nur das historische sondern Erbe bewahrt, traditionelles Technik kombiniert“, so Kretschmann, der im weiteren Verlauf seines Schreibens auch auf das Konzert eingeht: „Dieses außergewöhnliche Event zeigt nicht nur die enge Verbindung von Waldkirch zur Orgelmusik, sondern auch die kreative und innovative Seite der Stadt.“
Laut Kretschmann würden solche Veranstaltungen die kulturelle Bedeutung Waldkirchs für Baden-Württemberg unterstreichen und sicherstellen, dass die Tradition des Orgelbaus lebendig und inspirierend bleibe.