Sonntag, Am kommenden 17. September, begeht die Bürstenfabrik Maier ihr 150-jähriges Bestehen mit einem Tag der offenen Tür. Ab 10.30 Uhr steht im Betriebsgebäude in Todtmoos-Au ein abwechslungsreiches Programm an.
Bereits in fünfter Generation wird die Bürstenfabrik Maier inzwischen geführt. 1873 gründete Franz Anton Cyriak Maier ein kleines Unternehmen, zunächst als Bürstenhölzerfabrik in Wembach, später erwarb er ein Betriebsgebäude in Todtmoos-Au. Diese brannte jedoch im Dezember 1887 ab, ein Neubau konnte 1892 fertiggestellt werden.
1922 übernahm Sohn Leo Maier das Unternehmen, welches er 1938 an seinen Sohn Leo junior übertrug. 1975 ging der Betrieb in die Hände der vierten Generation über; Winfried Maier übernahm das Ruder. In seine Zeit fallen viele Neuerungen. Gleich zu Beginn nahm er den ersten Computer mit eigener Logistiksoftware in Betrieb und baute die Produktion aus. Dies überforderte jedoch die Lagermöglichkeiten in Todtmoos, die Folge war der Bezug eines Logistikzentrums in Murg 1981. Von 2010 bis 2020 wurden verschiedenen Patente erteilt.
Vor zehn Jahren trat Winfried Maiers Sohn Sebastian in die Firma ein und übernahm 2020 die Geschäftsführung von seinem Vater. Mitgeschäftsführerin ist Rebecca Haas aus dem Haus des Beteiligungspartners, der Firma Haas KG.
In die Zeit der beiden neuen Geschäftsführer fiel der Erwerb neuer Räumlichkeiten für ein Verwaltungs- und Logistikzentrum mit einer Fläche von rund 9000 Quadratmetern in Bad Säckingen. Wurde dieses zunächst mit Gas beheizt, wird die Wärme inzwischen mit Abfallspänen aus der Todtmooser Hölzerproduktion produziert. Und das Dach ist mit einer Photovoltaikanlage mit einer Erzeugung von etwa einer Millionen Kilowattstunden bestückt, die mehr Strom als benötigt erzeugt und das Unternehmen von Gas und Öl unabhängig macht.
Bekannt ist die Bürstenfabrik Maier durch ihre Produkte der Marke Peggy Perfect, die 1991 als Marke eingetragen wurde. Rund 500 Produkte bietet das Unternehmen heute unter diesem Namen an, die Produktpalette deckt nahezu alle Bereiche rund um Hausputz, Außenreinigung, Boden-, Nass- und Trockenreinigung sowie Kleider-, Schuh- und Wäschepflege ab. Auch für den professionellen Einsatz werden in der Bürstenfabrik Maier zahlreiche Produkte gefertigt. Die Philosophie der Maiers ist es seit jeher, auf Holzprodukte zu setzen. Nachhaltigkeit ist ihnen besonders wichtig. Und auch die Kundschaft setze auf Holz, sagt Winfried Maier. Das Holz stammt aus der Region, aber auch aus der Ukraine, Serbien und Bosnien. Die Produkte sind in vielen europäischen Ländern, in Deutschland unter anderem in Edeka-Märkten und in Baumärkten erhältlich.
Eines ist für die Maiers ebenfalls von großer Bedeutung: Ein gutes Betriebsklima, man habe ein tolles Team, brachte es Winfried Maier auf den Punkt. Mit Mitarbeitern fair umzugehen und sie in die sich verändernden Arbeitswelten mitzunehmen, sei selbstverständlich, Teamarbeit gehöre zu den Unternehmenswerten, sagt er. Und das macht sich bemerkbar, viele der rund 110 Mitarbeiter, von denen 24 in Todtmoos tätig sind, gehören dem Unternehmen schon seit 20, 25 oder 30 Jahren an.
Am kommenden Sonntag, 17. September, wird das Betriebsjubiläum von 10.30 bis 18 Uhr in den Räumlichkeiten in der Wehrer Straße 3 in Todtmoos-Au mit einem Tag der offenen Tür gefeiert. Gleich zu Beginn wird es Ansprachen von Geschäftsführer Sebastian Maier und Bürgermeister Marcel Schneider geben.
Und die Besucher haben die Möglichkeit, den Betrieb zu besichtigen, die Maschinen werden in Betrieb sein und die Mitarbeiter die Produktion vom Baumstamm bis zur fertigen Bürste erklären. Bei Interesse wird es zudem Führungen geben. Und beim Fabrikverkauf werden viele Produkte zu vergünstigen Preisen angeboten. Für musikalische Unterhaltung sorgt die Trachtenkapelle Todtmoos, für das leibliche Wohl zeichnet die Narrenzunft verantwortlich.
Anlässlich des Jubiläums wurde eine Festschrift mit eindrucksvollen Einblicken in die Geschichte des Unternehmens und historischen Bildern, aber aktuellen Informationen herausgegeben.
