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Oestreicher Reisen Freiamt: Mit dem Wälderschreck fing vor 100 Jahren alles an

Fr, 11. April 2025

Anzeige Das Busunternehmen feiert Jubiläum: Gegründet 1925, wird am kommenden Sonntag, 13. April, am Betriebssitz der 100. Geburtstag gefeiert.

Das Busunternehmen Oestreicher verfügt über eine moderne Flotte.   FOTO: OESTREICHER REISEN

100 Jahre Busunternehmen Oestreicher - eine respektable Ära, durchzogen mit Erfolgen und schweren Zeiten von den Kriegsjahren bis zur Pandemie. All dies hat der Familienbetrieb aus dem Schwarzwald durchgestanden.

Heinrich Oestreicher hat als gelernter Schmied im Jahr 1925 den Betrieb eröffnet. Bei Bedarf reparierte er seinen legendären „Wälderschreck“ nachts auf der Straße, um am nächsten Morgen die Arbeiter fahren zu können. 
Im Jahre 1929/30 errichtete Oestreicher ein Wohnund Betriebsgebäude mit einer eigenen Werkstatt in der Hauptstraße Ottoschwanden.

Unternehmen aus der Region

Während des Kriegs wurden Busbetriebe verpflichtet, am Westwall Arbeiter zu fahren. Zudem wurden Busse eingezogen, um sie für militärische Zwecke zu benutzen, und so ist überliefert, dass ein Bus in einem Hof unter dem Stroh versteckt wurde, um dies zu verhindern. Wegen Betriebsstoffschwierigkeiten gegen Ende des Krieges wurden die Omnibusse auf Holzgasbetriebe umgestellt. 

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1946 konnte der regelmäßige Linienbetrieb wieder aufgenommen werden und nach der Währungsreform 1948 ging es wirtschaftlich wieder aufwärts. Neue Busse wurden angeschafft und zunehmend wieder im Reiseverkehr eingesetzt.

1951 wurde die Firma in eine KG umgewandelt, und Sohn Fritz wurde als Kommanditist aufgenommen, der nach dem Tod des Firmengründers im Juli 1960 zusammen mit dessen Ehefrau Luise den Betrieb bis 1969 weiterführte. Mit einem Vertrag der Mineralölgesellschaft Shell am 28.12.1962 kam eine öffentliche Tankstelle dazu. 

In den 70er-Jahren entdeckten immer mehr Leute das Reisen mit dem Bus, neben Privatpersonen vor allem Vereine.
Auch in den 1980ern wurde der Reiseverkehr immer mehr nachgefragt, die Busse wurden moderner, Toilette, Klimaanlage und ein Kühlschrank gehörten nun allmählich zum Standard. 

Ende 1991 ging Senior-Chef Fritz Oestreicher in den Ruhestand und übergab den Betrieb seinem ältesten Sohn Heinrich, der den Betrieb mit Ehefrau Ulrike nun in der dritten Generation weiterführt.
Die Jahre danach waren geprägt von einem guten Wachstum. Vor allem bei den eigenveranstalteten Reisen konnten immer mehr Gäste begrüßt werden. Die am häufigsten besuchten Reiseziele waren die neuen Bundesländer, Österreich und Italien. 

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Auch bei den Vereinsfahrten ist der Trend zu längeren und weiteren Reisen zu verzeichnen. Viele Vereine möchten mit der Organisation nichts mehr zu tun haben, sodass sie dies dem Busunternehmen überlassen.

Seit 2001 ist das Busunternehmen Oestreicher auch im Internet zu finden, im Folgejahr wurde der erste Reisekatalog mit 16 Seiten entworfen und herausgebracht. Das stellte sich bald als großer Glücksgriff heraus, und die Zahl der angebotenen Reisen verdoppelte sich wegen der gestiegenen Teilnehmerzahlen bald. 

Da der Reiseverkehr dank vieler zufriedener Kunden stark zunahm, schaffte man weitere neue, moderne Busse an, das Design in Silbermetallic wurde eingeführt.
Ein großer Einschnitt war natürlich die Corona-Pandemie, die die Reisen, aber auch die Schülerbeförderung einbrechen ließ. Weiteres Ungemach brachte der Ukraine-Krieg, der die schwerste Energiekrise der Nachkriegszeit mit sich brachte, welche dank eines Dieselkostenzuschusses des Landratsamts Emmendingen überstanden werden konnte. 

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Erst im Januar 2023 erholte sich die angespannte Situation, auch die Reiselust der Kunden stieg wieder. Das Geschäft steht heute auf solidem Fundament, wovon sich die Gäste beim Jubiläumsfest gerne überzeugen dürfen.


Von Wolfgang Künstle


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