Sommer ist eine Gefühlssache
Wann beginnt der Sommer? Auf jeden Fall schon vor dem ersten heißen Tag des Jahres und manchmal erst im Herzen.
Barbara Singler
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LAHR. Es war wirklich ein Trauerspiel. Wann fängt eigentlich der Sommer an? − diese Frage hatte ich mir so oft gestellt, als es so kalt und regnerisch war, bevor die große Hitze ausbrach. Das Ergebnis ist eine Sommerreise in die Psychologie des Wetters und die Erkenntnis, dass der echte Sommer auch ohne Sonne auskommt.
Aber, wann fängt der Sommer eigentlich an? Offiziell am 21. Juni. So sagt es der Kalender. Aber beginnt der Sommer eigentlich nicht dann, wenn ich mich danach fühle? Sommer beginnt mit dem Morgen, an dem ich nicht mehr vom nervtötenden Wecker, sondern von den morgendlichen Sonnenstrahlen geweckt werde. Oder wenn ich am ersten Mai mit meiner kompletten Kleidung in den Baggersee springe. Sommer beginnt aber auch mit dem ersten Hardcore-Eis. Es ist kalt, ich habe nasse Füße und mein Regenschirm hat ein Loch und dennoch fühlt es sich wie Sommer an, wenn ich über die Wasserpfützen springe und genüsslich an meinem ersten Joghurt-Kirsch-Eis lecke.
Sommer beginnt, wenn ich mit meiner neuen Sommerjacke das Risiko eingehe, den ganzen Tag zitternd und mit klappenden Zähnen zu verbringen, nur weil ich nicht wahr haben will, dass in den Ermahnungen meiner Mutter ("Zieh dir doch was richtiges an, es ist kalt") ein Funken Wahrheit steckt. Und spätestens, wenn die hitzigen Diskussionen über das Heizung-an-Heizung-ab- und das Fenster-auf-Fenster-zu-Problem in meiner Klasse beginnen, weiß ich definitiv: "Jetzt hat der Sommer angefangen." Denn Sommer beginnt für mich nicht mit einem bestimmten Datum, oder einem markanten Wetterumschwung. Sommer ist vielmehr eine Lebenseinstellung. Sommer beginnt mit einem Gefühl. Ein Gefühl, dass man auch im strömenden Regen und mit nassen Füßen fühlen kann.
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