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Tiersprache

So gelingt es, das Schnurren und Fauchen von Katzen richtig zu verstehen

Warum attackieren Katzen einen eigentlich, obwohl sie doch gerade noch aussahen, als wollten sie Zuneigung? Oft liegt es daran, dass Menschen Signale nicht richtig deuten.  

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Komplexe Körpersprache: Blicke und Laute müssen gemeinsam betrachtet werden, um das Verhalten von Katzen zu verstehen. Foto: Roland Weihrauch (dpa)
Ein "Miau" hallt durch den Raum, dann noch eins, begleitet von einem sanften Schnurren – fast alle Katzenbesitzerinnen und -besitzer kennen den routinierten Weckruf am Morgen. Aber welche Geschichte erzählen uns die Vierbeiner eigentlich? Ist es ein verschlafenes "Guten Morgen" oder eher ein forderndes "Zeit für Frühstück"?

Katzen haben eine feinere Art der Kommunikation

Im Gegensatz zu Hunden, die oft direkt kommunizieren, nutzen Katzen eine feinere Art der Kommunikation, die reich an Nuancen und subtilen Signalen ist. Das Miauen, das Schnurren und das Schwanzwedeln einer Katze sind Teile eines komplexen Kommunikationssystems.

"Man muss vor allem auf das Verhalten der Katze achten, ihre Körpersprache und Reaktionen auf Ereignisse", sagt Biologin und Katzenexpertin Birgit Rödder. Um Katzen also zu verstehen, muss der Mensch sich auf die Sprache der Katzen einlassen und diese lernen.

Um die eigene Katze besser zu verstehen, ist es essenziell, auf ihre Körpersprache und ihre Laute zu achten. Eine angespannte Katze könnte beispielsweise schlecht auf Berührungen reagieren, besonders wenn sie aufgeregt ist, wie etwa beim Beobachten einer anderen Katze. "Wenn man sie in einer solchen Situation anspricht, kann es sein, dass sie den Menschen nicht hört, weil sie sich nur auf den Gegner im Garten konzentriert", sagt Birgit Rödder.

Es gelte, frühzeitig zu erkennen, wenn eine Katze etwas tun möchte, womit man als Katzenbesitzer nicht einverstanden ist – beispielsweise, wenn die Katze ihre Krallen am Sofa feilen möchte. Dann gelte es, das Verhalten bereits vorher umzulenken. Das könnte mithilfe eines Kratzbaums oder anderer geeigneter Kratzmöbel passieren.

Entscheidend ist, die Laute richtig zu deuten

Entscheidend sei es, die verschiedenen Laute einer Katze zu verstehen, da jedes Geräusch – sei es ein Schnurren, Fauchen oder Jammern – eine spezielle Botschaft trage. Ebenso wichtig sei die Interpretation der Katzen-Körpersprache, wie das Zu- oder Abwenden und die Art des Blickkontakts.

Langsames Blinzeln signalisiere Vertrauen, während ein intensiver Blick Interesse oder Ablehnung ausdrücken kann. "Viele wichtige Kommunikationsformen lernen Katzen im Umgang mit Menschen und aus dessen Reaktionen", erklärt Rödder. Anstupsen und Reiben an den Beinen oder bestimmte Laute wie das "Gurr-Schnurren" können darauf abzielen, Futter zu erhalten. Daher sei es wichtig, diese Signale zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren.

"Das Clickertraining ist eine sehr gute Methode, um die Beziehung zwischen Katze und Mensch zu verbessern" Birgit Rödder
Entgegen dem weitverbreiteten Mythos, dass Katzen nicht erzogen werden können, seien sie tatsächlich sehr lernfähig, erklärt Birgit Rödder. Die Clickermethode, basierend auf positiver Verstärkung, sei hierfür ein gutes Beispiel. Sie verstärke erwünschtes Verhalten durch Klickgeräusche und Belohnungen wie Leckerlis. "Das Clickertraining ist eine sehr gute Methode, um die Beziehung zwischen Katze und Mensch zu verbessern",so die Katzenexpertin.

Verhaltensweisen und Kommunikationsarten von Katzen würden oft missverstanden. Das Auf-den-Rücken-Rollen und Bauchzeigen einer Katze werde häufig als Einladung zum Kraulen gedeutet, obwohl es meist eine Spielaufforderung ist.

Fauchen wird oft als Aggression gedeutet

Fauchen werde fälschlicherweise als Aggression interpretiert, obwohl es Angst oder eine Verteidigungshaltung signalisiere. Unangemessene Reaktionen auf solche Signale können die Situation für die Katze verschärfen, so Rödder.

Ressort: Panorama

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Mi, 15. November 2023: PDF-Version herunterladen

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