Bezahlfernsehen
Sky Deutschland kommt aus der Verlustzone
Am Erfolg des Bezahlsenders Sky Deutschland lässt sich ein Wandel im TV-Konsum ablesen.
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Der TV-Bezahlsender Sky Deutschland eilt aus der Verlustzone heraus. Das zum Portfolio des Medienmoguls Rupert Murdoch gehörende Angebot könnte schon im laufenden Geschäftsjahr Gewinn machen.
Den öffentlich-rechtlichen Anstalten können solche Zahlen nicht egal sein. Aber sie können nicht mehr dagegenhalten. Das Interesse an der Übertragung von Fußballspielen hat eine Dimension erreicht, die die Spirale zwischen den Begehrlichkeiten der Vereine und der Bereitschaft von Murdochs global agierendem Konzern 21st Century Fox, große Summen für exklusive Berichterstattung zu zahlen, weiter in die Höhe treibt. Der Deutschen Fußballliga zahlte Sky in den vergangenen vier Saisons je eine halbe Milliarde Euro für die Live-Rechte. Dafür kann Sky verlässlich fünf bis sechs Millionen Zuschauer pro Bundesligaspieltag für sich verbuchen.
Mit Sport – und das heißt immer ausschließlicher: Mit Fußball von der (zweiten) Bundesliga über die europäischen Ligen bis zur Champions League – kann man in Deutschland (und anderen Fußballnationen) noch jene Quoten erzielen, die Unterhaltungssendungen längst nicht mehr erreichen: Das Ende von "Wetten, dass..?" war das Ende einer Ära.
Zum zweiten haben sich die Gewohnheiten beim Fernsehkonsum radikal geändert. In der jungen Generation betätigt – außer beim "Tatort" – kaum noch jemand den Einschaltknopf, wenn die Sendung läuft. Man schaut sie sich später auf dem PC an. Hier ist ein Sender im klaren Vorteil, der als zweites Standbein amerikanische Serien anbietet. Wenn die fünfte Staffel der Fantasy-Serie "Game of Thrones" fünfeinhalb Millionen Zuschauer erreicht hat, hat die Hälfte davon die Folgen auf Abruf gesehen. Auch das Mobilangebot von Sky ist auf dem Vormarsch. 150 Millionen Klicks 2014/15 sind zwei Drittel mehr als im Jahr davor.
Nichts anderes sagen diese Zahlen als: Häusliches Fernsehen zur Sendezeit mag noch ein Modell für die ältere Generation sein. Die Jungen schauen digital – und mobil. Und sie haben keine Lust auf die verschnarchten Formate von ARD und ZDF.
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