Skurriler Dreikampf in der Pfalz
Wenn unweit von Kaiserslautern die Fichten fliegen, messen sich Teilnehmer wieder im Christbaumwerfen. Die Gaudi gilt als Kult und lockt Besucher aus aller Welt an.
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Hier messen sich die Kontrahenten gleich in drei Kategorien: Die Teilnehmer müssen eine etwa 1,50 Meter große Fichte wie einen Speer werfen, wie einen Hammer in der Leichtathletik schleudern und über eine Hochsprung-Latte bugsieren. Die Höhe bestimmen sie selbst. Die Werte werden addiert – wer auf den größten Gesamtwert kommt, gewinnt.
In diesem Jahr wurde das Weihnachtsbaumwerfen in der Ortsgemeinde in der Nähe von Kaiserslautern zum 16. Mal ausgetragen. Wieder traten Hunderte Teilnehmer auf dem hügelumsäumten Sportplatz der FC Wacker Weidenthal gegeneinander an – Männer, Frauen und Kinder. Der Wettbewerb wird auch Knutfest genannt. Die Idee dazu sei tatsächlich durch die bekannte Werbung eines schwedischen Möbelhauses inspiriert gewesen – und zwar eines Abends am Stammtisch, sagte Christopher Milloth vom FC Wacker Weidenthal einmal dem Sender SWR. Als Siegertrophäe gibt es eine Elchfigur aus Holz.
Um gebrauchte Weihnachtsbäume aus dem Wohnzimmer handelt es sich nicht. Die Sportgeräte wurden im Gemeindewald geschlagen und werden danach an Ziegen verfüttert. Um dem Klamauk mehr Gewicht zu geben, wurde er von den Veranstaltern zur "Weltmeisterschaft" erklärt.
Mit Spannung wurde erwartet, ob die "Weltrekorde" geknackt werden. Bei den Männern hatte Frank Schwender die Bestmarke aufgestellt. Der 59 Jahre alte Verkaufsleiter aus dem Nachbarort Frankeneck kam 2016 auf insgesamt 25,01 Meter und hatte sich auch dieses Mal angemeldet. Bei den Frauen war in den vergangenen Jahren die Saarländerin Margret Klein-Raber das Maß der Dinge. Die Leichtathletin aus Siersburg stellte gleich bei ihrer Weidenthal-Premiere 2019 drei Bestmarken auf und kam im Mehrkampf auf 20,20 Meter – natürlich "Weltrekord". Wer dieses Mal gewann und mit welcher Weite, das stand bei Redaktionsschluss allerdings noch nicht fest.