Zischup-Schreibwettbewerb Frühjahr 2014

Sie verstehen mich nicht

Marten Pruin hat sich für seinen Schreibwettbewerbsbeitrag in die Haut eines behinderten Menschen versetzt und versucht, die Welt aus dessen Blickwinkel zu betrachten.  

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Wer ist „normal“? Wer anders?   | Foto: DPA
Wer ist „normal“? Wer anders? Foto: DPA
Ich kann sprechen, aber anders als andere Menschen. Ich kann sehen, aber ich sehe die Welt ein bisschen anders. Bin ich denn anders? Vielleicht finden andere, dass ich anders bin, aber ich fühle mich wie jeder andere auch.

Andere nehmen mich vielleicht anders war, dadurch dass sie mich nicht richtig verstehen oder sich einfach nicht in meine Rolle hineinversetzten können. Sie laufen an mir vorbei. Sie schauen mich mit großen, weit aufgerissenen Augen an. Ich bin doch auch einer von ihnen. Warum dann dieser Abstand zu mir? Diese Distanz. Nicht viele kommen auf mich zu. Warum denn? Haben sie etwa Angst vor mir?

Warum denn, ich habe noch nie jemandem auch nur ein Härchen gekrümmt. Aber warum ist es denn dann so schwer, auf jemanden, der anders ist, zuzugehen? Zum Glück habe ich ja noch andere, die genauso sind wie ich, die genauso fühlen und das Leben so erleben wie ich. Ohne meinesgleichen würde ich mich sehr einsam fühlen. Meine Familie steht hinter mir und wird das auch immer tun. Sie versteht mich.

Um ehrlich zu sein, fühle ich mich nur in Gegenwart von "Gleichen" gut, denn ich habe Angst, dass nur sie mich verstehen. Ich traue mich kaum aus dem Haus, ich habe Angst alleine rauszugehen, denn es gibt immer welche, die etwas gegen mich haben und mir etwas antun würden, da ich anders bin.

Aber bin ich denn anders?
Schlagworte: Marten Pruin
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