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Klimawandel

Schweizer Gletscher schwinden erneut deutlich

Jochen Cornelius-Bundschuh
  • Di, 01. Oktober 2024, 09:07 Uhr
    Panorama

     

Zunächst sah es in diesem Jahr gut aus für die Schweizer Gletscher: Es gab sehr viel Schnee im Winter. Doch dann kamen Saharastaub und hohe Sommertemperaturen.

Der Rhonegletscher in der Nähe des Goms in der Schweiz <Bildquelle></Bildquelle>  | Foto: Matthias Schrader (dpa)
Der Rhonegletscher in der Nähe des Goms in der Schweiz Foto: Matthias Schrader (dpa)

Selbst der viele Schnee im vergangenen Winter hat den Schweizer Gletschern nur wenig genutzt: Weil es im Juli und August sehr warm war und zudem Saharastaub auf den Bergen niederging, ist das Volumen der Gletscher in diesem Jahr um 2,5 Prozent zurückgegangen, wie die Schweizerische Kommission für Kryosphärenbeobachtung der Akademie der Naturwissenschaften Schweiz berichtet.

Nach dem starken Schneefall im Winter 2023/24 sah es zunächst gut aus, teilte die Akademie mit, die sich auf Daten des Schweizer Gletschermessnetzes (Glamos) bezieht. Besonders oberhalb von 2.200 Metern seien 30 Prozent mehr Schnee gefallen als im langjährigen Durchschnitt. "Die mittleren Schneehöhen zwischen November und Mai gehören in der Höhe zu den höchsten seit Messbeginn", hieß es weiter. Manche Zeitreihen gehen 90 Jahre zurück.

August teils heißer als Hitzesommer 2003 und 2022

Dann kamen aber die heißen Sommermonate Juli und August. "Der August verzeichnete gar den größten Eisverlust seit Messbeginn", hieß es. Auf dem 3.463 Meter hohen Jungfraujoch sei der August noch wärmer als gewesen als in den Hitzesommern 2003 und 2022. In den Jahren 2022 und 2023 war das Gletschervolumen schon um insgesamt zehn Prozent geschrumpft, so viel wie nie zuvor in einer Zweijahresperiode.

Negativen Einfluss hatte in diesem Jahr zudem Saharastaub. Er verfärbt den Schnee gelb-braun und führt dazu, dass der Schnee mehr Sonnenenergie absorbiert - und dadurch stärker schmilzt. Zudem sei über 3.000 Metern zwischen Mitte Juni und Mitte September kaum Schnee gefallen. "Dies ist im langjährigen Vergleich außergewöhnlich, trat in den letzten Jahren aber immer häufiger auf", hieß es in dem Bericht.

Ressort: Panorama

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