Schweigen nach dem Donner
War da was am 28. Februar 1945 auf dem Gelände der Ramie? In der gleichgeschalteten Tageszeitung gab es keine Informationen.
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Am 3. März dann erste Zeilen, die mit dem Angriff in Verbindung stehen könnten: In der Heilanstalt Emmendingen werden die Besuchszeiten gekürzt, um die Versorgung der Verwundeten zu gewährleisten. Und die "Erste Deutsche Ramie Gesellschaft fordert sämtliche Gefolgschaftsmitglieder, männlich und weiblich (auch Ausländer) auf, sich sofort in der Kantine bei der Meldestelle zu melden". Dieser Aufruf wird am 7. März noch einmal wiederholt.
Stillschweigen herrscht fast zwei Wochen auch bei den Todesanzeigen, die sich in diesem Zeitraum nicht häufen. Beklagt werden zuvorderst Verluste junger Männer an der Front. Um den 10. März herum gibt es erste Anzeigen, die darauf hinweisen, dass Feindeseinwirkung die Todesursache waren – im Einzelfall hieß es auch Bombenterror. Am Freitag, 16. März 1945, dann die erste Todesanzeige, die wohl auf den 28. Februar fußt: "Durch Fliegerangriff mußte unsere innigstgeliebte Tochter, Schwester, Schwägerin und Tante, meine geliebte Braut (Name ausgelassen, die Red.) im blühenden Alter von 21 Jahren ihr junges Leben lassen." Später finden sich dann vermehrte Todesanzeigen und Danksagungen, die auf den Luftangriff oder Feindflieger Bezug nehmen. Tatsächlich häufen sich diese Anzeigen in den folgenden Wochen, in denen deutlich wird, dass die Betroffenen in oder der näheren Umgebung von Emmendingen gestorben – nicht gefallen – sind.