Oldtimer in neuem Glanz

Sammlung Schlumpf in Mulhouse

Mit Kindern auf Zeitreise: Sammlung Schlumpf in Mulhouse zeigt rund 500 Oldtimer.  

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Nicht (nur) von Pappe: Die massiven Rennwagen werden in entsprechender Atmosphäre präsentiert – Zuschauertapete und Geräuschkulisse inklusive. Foto: Manuela Müller
Große Glasfassade, Kasse, lange Gänge, Fotos und Infotafeln... Aber wo bleiben die Oldtimer? Den Kindern kann es gar nicht schnell genug gehen, die etwa 500 Fahrzeuge zu sehen, die uns versprochen wurden, als wir uns vorab über die Sammlung Schlumpf in Mulhouse informiert hatten. Für die Infotexte, die wir über das Headset hören könnten, ist im Moment keine Zeit.

Wir verlassen den Vorraum, schlüpfen durch eine unscheinbare Tür – und sind überwältigt. In der 17 000 Quadratmeter großen Halle, in der wir nun stehen, reiht sich ein altes Auto neben das andere. Angefangen vom Jacquot Dampfwagen aus dem Jahr 1878, der mit seinem vorne aufgebockten Kessel an eine Lokomotive erinnert, bis hin zu Porsche- und Citroën-Modellen aus den 1980er Jahren. Auf Schotter stehen die Fahrzeuge, sortiert nach dem jeweiligen Zeitalter: die "Stammväter" bis zum Baujahr 1918, die "Klassiker" bis 1938 und die "Modernen", die nach dem Zweiten Weltkrieg gebaut wurden.

Infos gäbe es viele, zum Beispiel über das angeblich beste Auto der Welt, den Rolls-Royce 40/50, der eher unter der Bezeichnung Silver Ghost in die Geschichte des Automobils einging. Das ausgestellte Modell kam 1921 mit grauer Metalleffektlackierung und versilbertem Zubehör auf den Markt.

Aber mit technischen Einzelheiten halten sich unsere Kinder nicht auf. Sie stromern durch die Gänge, bestaunen die restaurierten Holzreifen, die trötigen Hupen, die kunstvollen Scheinwerfer, die edlen Sitzbezüge der historischen Fahrzeuge, statt der Stimme aus den Kopfhörern zu lauschen oder auf den Infotafeln zu lesen.

Und dann entdecken sie den Raum des Museums, der den Meisterwerken der Automobilbranche gewidmet ist. Zentral thronen die Bugatti Royales. Für diese Luxuskarossen schlug das Herz von Fritz Schlumpf (1906-1992) ganz besonders. Seiner obsessiven Sammelleidenschaft für Autos ist es zu verdanken, dass sich jenseits der französischen Grenze die weltweit größte Oldtimersammlung befindet. Neben den Royales stehen in diesem abgedunkelten Raum auch Rolls-Royce-Modelle, die das Licht der historischen Leuchten in ihrem polierten Lack widerspiegeln. Fast genauso stark glitzern die Augen der Kinder. Am liebsten würden sie sich in ein solches Fahrzeug setzen – und sich wie ein Großindustrieller aus vergangenen Zeiten fühlen.

Die Sammlung Schlumpf ist fast zu viel für einen Tag. Der Kopf raucht schon, die Beine sind schwer, als wir die Halle der Rennwagen erreichen. Interessant wäre dort, welches Fahrzeug wann welches Rennen gewonnen hat. Schließlich versammelt sich in dem Raum die geballte Historie des Motorsports. Allein die Energie fehlt.

Nach all den Eindrücken aus vergangenen Zeiten steht für die Kinder allerdings fest: Das coolste Auto des ganzen Museums ist der Bugatti Veyron von 2016, der mit seinem 1200-PS-Motor in einem kleinen abgedunkelten Raum von allen Seiten bestaunt werden kann. Geschichte des Automobils hin oder her!

Weitere Infos: Cité de l’automobile, Sammlung Schlumpf, 15 Rue de l’épée, Mulhouse,
Öffnungszeiten: je nach Saison unterschiedlich (meist 10-18 Uhr);

Eintritt: Erwachsene 13 Euro, Kinder ab 7 Jahren 10,50 Euro (bei drei Zahlenden ist das zweite Kind kostenfrei)

Info: http://www.citedelautomobile.com

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