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Ein seltenes Hobby

Rundes Knäuel, flaches Maschengeflecht

Anne Jenny berichtet über ihr für Jugendlicher eher ungewöhnliches Hobby: das Stricken.  

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Wenn man das Wort Stricken in Google eingibt, erhält man etwa 34 100 000 Ergebnisse. Wie viele Menschen aber deutschlandweit das Hobby, beziehungsweise die Fähigkeit zu stricken haben, ist daran nicht festzumachen. Oft wird aber gesagt, dass Stricken "was für Omas" ist, was vielleicht daran liegt, dass sie sehr viel Zeit haben. Aber viele denken, dass Opas oder Männer nicht stricken, was aber auch schon anders war. Immerhin gab es bis Anfang des 19. Jahrhunderts auch viele strickende Männer und es werden auch immer mehr.

Beim Stricken konnte man nicht immer von einem Hobby reden – in Kriegszeiten wurden Kleider und Decken von Hand gestrickt, um sich vor Kälte zu schützen und damit zu überleben. Und um Geld zu verdienen, wurden Kleider auch zum Verkauf produziert.

Was früher selbstverständlich war, ist heute fast außergewöhnlich. Viele wissen heute gar nicht mehr, wie man strickt. Nicht mal mehr in der Schule wird das Stricken beigebracht, denn dort wurde das Fach Handarbeit in das Fach MNK integriert, was die Grundschule betrifft. In der Real- und Werkrealschule haben die Schüler auch nur noch die Möglichkeit, dies durch ein Wahlfach zu lernen.

Seit kurzem wird das alte Hobby mehr und mehr zum Trend bei Jugendlichen. Und es wird auch immer ausgefallener: Es gibt immer mehr Leute, die Straßenschilder, Ampeln, Bäume und ähnliche Sachen umstricken.

Das Stricken bietet aber auch eine Vielfalt auf ganz normale Weise. Das Einzige, das für das Stricken gebraucht wird, sind mindestens zwei Stricknadeln oder eine Rundstricknadel sowie Wolle beliebiger Farben und Muster. Beim Stricken geht es eigentlich nur darum, nach der Maschenaufnahme die Maschenreihe von einer Nadel auf die andere und wieder zurückzubringen, indem der Reihe nach durch jede Masche mit dem Faden eine neue Masche durchgezogen wird. Soviel erst einmal zur Theorie, die man nicht gleich nach dem ersten Lesen verstanden haben muss.

Wenn man diese Grundlage erst einmal kann, kann man seiner Fantasie freien Spielraum lassen. Es gibt nämlich viele Sachen, die man stricken kann: schwierige oder komplizierte Sachen, wie Pullover, Handschuhe, Socken,... Als Beispiel nehme ich mal den Pulli: Dabei muss man zuerst den Hauptteil und die Ärmel stricken und zum Schluss noch das Ganze zusammennähen.

Aber es gibt auch ganz einfache Sachen, die man schon mit wenig Wissen und nur etwas Übung hinkriegen kann, was aber nicht heißt, dass sie wenig Arbeit machen. Dabei muss man meistens nur dementsprechend große Quadrate oder Bahnen stricken: Schals, Säckchen für einen Adventskalender … und eins der wohl schönsten Beispiele ist die so genannte Patchwork-Decke. Man strickt einige Quadrate, etwa 50 Stück an der Zahl. Bei der Menge kommt es natürlich ganz auf die Größe der Decke an. Diese müssen schließlich nur noch zusammengestrickt werden. Das lässt sich auch gut zu zweit oder zu dritt machen und ist nützlich, wenn man viele Wollreste hat.

Der absolute Rekord im Stricken wurde im Jahre 1980 mit 111 Maschen pro Minute aufgestellt. Dass das nicht sehr leicht ist, lässt sich schon daran feststellen, dass dieser Rekord seit über 33 Jahren nicht überboten wurde. Man kann sich vorstellen, dass solch ein Wettbewerb hohe Konzentration erfordert, denn wenn man sich ein einziges Mal verstrickt, beziehungsweise eine Masche fallen lässt, ist die Zeit höchstwahrscheinlich nicht mehr aufzuholen.

Zum Schluss als kleine Motivation: Selbst Magdalena Neuner strickt! Sie hat sogar Vorschläge in Form von Mützen als Outfit der deutschen Sportler zur Winterolympiade im Jahr 2014 gestrickt und eingeschickt.

Ressort: Schreibwettbewerb Zischup

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