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Rheinhausen dürfte ihn unterfordert haben, aber auch geprägt: Max Josef Metzger, der am Sonntag in Freiburg seliggesprochen werden soll, hatte ein ambivalentes Verhältnis zur Rheingemeinde. "Die dörfliche Stille war nichts für ihn. Er sehnte sich nach Aktivitäten", sagte Christian Heß vor einigen Jahren in einem BZ-Interview über ihn – er ist katholischer Priester und hat seine Doktorarbeit über Max Josef Metzger geschrieben. Der gebürtige Schopfheimer Metzger war 1914 ein halbes Jahr lang Pfarrvikar in Rheinhausen, er vertrat seinen schwer erkrankten Onkel Hermann Gänshirt und gab Schülern Religionsunterricht. Schließlich meldete er sich freiwillig zur Armee, wurde Feldgeistlicher und Divisionspfarrer. Heß: "Im Angesicht des Grauens, das er erlebt hat, setzte aber ein Umdenkprozess ein. Für ihn war es schockierend, dass sich Christen gegenseitig umbrachten." Später engagierte sich Metzger für den Frieden und gegen den Nationalsozialismus, die Nazis ließen ihn 1944 deshalb enthaupten. Für den Experten Heß ist Metzger ein Brückenbauer: Er war streitbar, aber auch immer zur Versöhnung bereit. "In Zeiten zunehmender Polarisierungen in unserer Gesellschaft tun uns solche Vorbilder gut", sagte Heß im Interview. Das war 2019 – als die Welt noch eine andere war.
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