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Regionalmacht mit großem Potential

Michael Saurer
  • Do, 27. Juni 2024
    Ausland

     

Iran ist nicht irgendein Staat im Nahen Osten. Er ist eine Regionalmacht mit weitreichendem Einfluss, vielen Ressourcen – und einem ausgeprägten Nationalgefühl.

Er könnte ein blühendes Land sein. Wirtschaftlich, kulturell, vom Bildungsstand her. In Iran liegen die weltweit zweitgrößten Gas- und die drittgrößten Ölreserven wegen der Sanktionen weitgehend ungenutzt unter der Erde. Kein anderer Staat im Nahen Osten bietet solche Chancen wie dieses Land mit seiner 3000 Jahre zurückreichenden Geschichte. Doch das theokratische Regime, welches das Land seit 45 Jahren im Würgegriff hält, unterdrückt jede Entfaltung, verhindert die Gleichberechtigung von Mann und Frau und ein fortschrittliches Bildungssystem.

Dafür kollaboriert es mit jenen Gruppen, die die gleiche Richtung des Islam leben, die sogenannte Shi’a – deren Anhänger werden Shiiten genannt. Zu diesen Gruppen gehören die Hisbollah im Libanon und die Huthi-Rebellen im Jemen.

Auch die Hamas, gleichwohl sunnitisch, wird seit jeher von Iran unterstützt – einfach deshalb, weil sie den Staat Israel bekämpft, Irans Erzfeind. Ein weiterer Erzfeind ist Saudi-Arabien, das wegen seiner streng salafistisch ausgerichteten Richtung des Islam den schiitischen Iranern Häresie vorwirft, ihnen also nicht zugesteht, wahre Muslime zu sein.

Viele Bürger Irans leiden unter ihrem Regime. Auch deshalb, weil sie über ein sehr hohes Bildungsniveau verfügen und, gerade in den Städten, ausgesprochen säkular eingestellt sind.

Ressort: Ausland

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