Raus aus der Drogenhölle
In der Jugend- und Drogenberatungsstelle Emma in Waldkirch holen sich Menschen Hilfe, um aus dem Teufelskreis des Drogenkonsums herauszukommen. Dort ist jeder Betroffene herzlich willkommen. Die Mitarbeiter sind äußerst hilfsbereit und gehen mit jeder Lebensgeschichte offen um. Im Gespräch mit der Diplom-Pädagogin Marina Gutmann wurden wichtige Fragen geklärt und interessante Informationen preisgegeben.
Kim Lehmann, Alexander Maier, Klasse 9b, Geschwister-Scholl-Gymnasium & Waldkirch
Mi, 23. Dez 2015, 14:25 Uhr
Schülertexte
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In der Jugend- und Drogenberatungsstelle Emma in Waldkirch holen sich Menschen Hilfe, um aus dem Teufelskreis des Drogenkonsums herauszukommen. Dort ist jeder Betroffene herzlich willkommen. Die Mitarbeiter sind äußerst hilfsbereit und gehen mit jeder Lebensgeschichte offen um. Im Gespräch mit der Diplom-Pädagogin Marina Gutmann wurden wichtige Fragen geklärt und interessante Informationen preisgegeben.
Der Konsument fühlt sich anfangs durch die Droge sicherer und kommt so besser mit seinem Leben klar. So scheint es jedenfalls. Für einen kurzen Moment vergisst er seine Probleme. Die Droge weckt Glücksgefühle und der Konsument genießt sein Leben in vollen Zügen. Zu einem späteren Zeitpunkt jedoch, wenn der Betroffene bereits abhängig ist, ändert sich die Wahrnehmung. Dem Konsumenten geht es zunehmend schlechter und er merkt nach und nach, wie sehr die Droge sein Leben bestimmt und dass er ohne sie nicht mehr auskommt. Der Körper beginnt auf das Gift, das ihm zugeführt wird, negativ zu reagieren. Nach einem längeren Zeitraum des Drogenkonsums spürt der Abhängige bei der Einnahme auch keine Glücksgefühle mehr. Er stumpft ab und sein Leben dreht sich nur noch darum, das Geld für die Droge, die sein Körper jetzt dringend braucht, auftreiben zu können. Oft passiert das auf illegale Weise. Beschaffungskriminalität heißt das. Und weil sich viele Süchtige das Geld für ihre Drogen zusammenklauen, bekommen sie häufig Probleme mit der Polizei.
Aber damit noch lange nicht genug: Auch mit ihrem sozialen Umfeld bekommen Drogenabhängige häufig Probleme. Und zwar weil der Drogenkonsum dazu führt, dass sie Freunde und Familie vernachlässigen. Stattdessen suchen sie die Nähe zu Gleichgesinnten, also zu Menschen, die auch Drogen nehmen. Für die meisten Außenstehenden ist der Tagesablauf der Abhängigen nicht mehr nachvollziehbar.
Wenn ein Konsument aufhören möchte, Drogen zu nehmen, ist in der Regel eine Beratungsstelle der erste Schritt. Zuerst wird sich mit einem Mitarbeiter einer Drogenberatungsstelle ausgetauscht, dieser versucht herauszufinden, was konkret verändert werden soll. Wenn ein Entzug nötig ist, wird empfohlen in eine Klinik zu gehen, um eine körperliche Abhängigkeit zu stoppen. Anschließend ist eine Reha sinnvoll. Dadurch hat der Süchtige die Möglichkeit zu lernen, wie er wieder ohne Drogen leben kann, um dann im nächsten Schritt wieder in einem geregelten Alltag Fuß fassen zu können. So wird versucht die psychische Abhängigkeit zu stoppen, denn das ist der ausschlaggebende Punkt für einen gelungenen Entzug. Nach der Reha ist es sinnvoll in ein betreutes Wohnheim zu ziehen, um mit Gleichgesinnten einen Neustart auszuüben. Außerdem werden Selbsthilfegruppen empfohlen, in denen sich Betroffene treffen und über ihre Erfahrungen austauschen können.
Doch die Rückfallquote ist hoch, besonders in der Zeit nach der Reha. Je länger aber ein Aufenthalt in einer Klinik dauert, desto höher sind die Chancen, "clean" zu bleiben. Kehrt man in das gleiche Leben zurück, das man vor dem Entzug geführt hat, ist die Chance, rückfällig zu werden, besonders hoch. Denn wenn man in sein altes Umfeld zurückzieht, die drogenabhängigen Freunde von früher trifft, ist eine erneute Abhängigkeit sehr wahrscheinlich. Nur mit Unterstützung und äußerst starkem Willen ist eine erneute Integration in die Gesellschaft möglich.
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