Account/Login

Französischer Literaturpreis

Prix Goncourt geht an Kamel Daoud

Er ist einer der wichtigsten auf Französisch schreibenden Autoren Algeriens: Mit einem Roman über ein Tabu-Thema in seinem Heimatland gewinnt Kamel Daoud Frankreichs prestigereichsten Literaturpreis.  

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
1/2
Der algerisch-französische Schriftsteller Kamel Daoud, nachdem er am Montag in Paris im Restaurant Drouant mit dem Prix Goncourt, dem renommiertesten Literaturpreis Frankreichs, ausgezeichnet wurde. Foto: Aurelien Morissard/AP/dpa

Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.

Paris (dpa) - Der französische Literaturpreis Prix Goncourt geht in diesem Jahr an Kamel Daoud (54). Der Schriftsteller und Journalist erhält die begehrte Auszeichnung für seinen Roman "Houris", wie die Jury am Montag in Paris mitteilte. Die Geschichte handelt von Aube, die während des algerischen Bürgerkriegs ihre Eltern, ihre Schwester und ihre Stimme verlor, nachdem ein Mann versucht hatte, ihr die Kehle durchzuschneiden. 

Der algerische Bürgerkrieg war ein Krieg zwischen der Regierung Algeriens und verschiedenen islamistischen Gruppierungen, der von 1991 bis 2002 dauerte. Ein Thema, über das heute noch immer häufig geschwiegen wird. 

Das Buch, das bei dem französischen Verlag Gallimard erschienen ist, hätte im November auf dem Buchsalon in Algier, der Hauptstadt Algeriens, vorgestellt werden sollen. Die Teilnahme des Verlags an dem Event wurde jedoch verboten. 

Daoud, 1970 in Algerien geboren, lebt heute wegen seiner kritischen Stellungnahmen gegenüber dem nordafrikanischen Land in Paris. Im Jahr 2020 erhielt er die französische Staatsangehörigkeit.

Ein Roman Daouds erschien auch schon auf Deutsch

Von dem Autor ist auf Deutsch der Roman "Der Fall Meursault – eine Gegendarstellung" erschienen. Für das Erstlingswerk wurde er 2015 mit dem Prix Goncourt für den besten Debütroman ausgezeichnet. Die prestigeträchtige Auszeichnung ist zwar nur mit symbolischen 10 Euro dotiert, kurbelt aber die Verkaufszahlen an. Sie wird seit 1903 vergeben.

Der zeitgleich zum Prix Goncourt vergebene Prix Renaudot ging an Gaël Faye, der auch zu den Favoriten des Prix Goncourt gehört hatte. Der 42-Jährige wird für seinen Roman "Jacaranda" gewürdigt. Das Werk handelt von den Spuren, die der Völkermord in Ruanda vor 30 Jahren in der nachfolgenden Generation hinterlassen hat. 

Von dem 1982 in Burundi als Sohn einer ruandischen Mutter und eines französischen Vaters geborenen Schriftsteller und Musiker wurde in Deutschland 2017 das Erstlingswerk "Kleines Land" über die Zeit des Bürgerkriegs und Völkermords an den Tutsi veröffentlicht.

© dpa‍-infocom, dpa:241104‍-930‍-278644/1

Ressort: Kultur

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel