Vereinigte Arabische Emirate

Prinzessin aus Dubai flüchtet nach London

Eine Ehefrau des Emirs von Dubai bittet um Asyl. Ihr Ehemann tobt – und schickt wüste Drohungen gegen sie.  

Zu den Kommentaren
Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
Prinzessin Haya  | Foto: Guillaume Horcajuelo
Prinzessin Haya Foto: Guillaume Horcajuelo
LIMASSOL. Wochenlang war sie wie vom Erdboden verschluckt, nun wird klar: Die vor ihrem rachsüchtigen Mann und Emir von Dubai nach Europa geflohene Prinzessin Haya ist wohl in Sicherheit. Die Halbschwester des jordanischen König Abdullah II. halte sich in der 100 Millionen Euro teuren Villa der Familie im Londoner Nobelviertel Kensington Palace Gardens auf, meldete gestern die BBC.

Drei Tage zuvor hatte Scheich Mohammed, der Alleinherrscher im Emirat Dubai und Regierungschef der Vereinigten Arabischen Emirate, in einem auf Instagram veröffentlichten Hassgedicht seiner 44 Jahre alten Frau, der sechsten und jüngsten Gattin in seinem "Harem", den Krieg erklärt. "Dein teuflisches Verhalten wird dir nichts nutzen: Für mich ist es gleichgültig, ob Du tot oder lebendig bist", textete Mohammed bin Raschid al-Maktoum, wie der Scheich mit vollem Namen heißt, – und löste mit diesen Zeilen wilde Spekulationen aus.

Über ihre Flucht, bei der deutsche Diplomaten geholfen haben sollen, hat Haya bisher kein Wort verloren. Nach Informationen des BBC-Golf-Korrespondenten Frank Gardener, der in Dubai lebt, soll die Prinzessin "beunruhigende Details" über die von Scheich Mohammed erzwungene Rückkehr seiner Tochter Latifa in Erfahrung gebracht haben.

Gemeinsam mit ihrer finnischen Fitnesstrainerin versuchte Latifa im Februar letzten Jahres mit einer Yacht nach Indien zu fliehen, wo sie auf Betreiben ihres Vaters von der Küstenwache aufgegriffen und nach Dubai zurückgebracht wurde. In einem Youtube-Video hatte die junge Frau zuvor ihren Vater als "das pure Böse"" verunglimpft. Seit ihrer Rückkehr wird Latifa offenbar mit Psychopharmaka ruhig gestellt. Versuche von Prinzessin Haya, Latifa zu helfen, scheiterten und sollen die Atmosphäre in der Herrscherfamilie nachhaltig vergiftet haben.

Glaubt man Palastinsidern, befürchtete Haya, dass es ihr wie der jungen Latifa ergehen könnte. Ihre Flucht nach Großbritannien hatte die brillante Reiterin – Prinzessin Haya vertrat ihr Heimatland Jordanien bei den Olympischen Spielen in Sidney – offenbar gut vorbereitet: Neben ihren beiden Kindern soll sie 31 Millionen Pfund in bar mit nach London gebracht haben. Für den Multimilliardär Scheich Mohammed ist die Summe vergleichsweise gering. Um nicht sein Gesicht zu verlieren, dürfte der Emir von Dubai die Flucht seiner Frau aber nicht tatenlos hinnehmen.

Wie eine Pressesprecherin eines Londoner Familiengerichts am Mittwoch bestätigte, soll es dort am 30. Juli eine Anhörung in dem Fall geben. Worum es dabei geht und ob Prinzessin Haja Bint al-Hussein sogar anwesend sein wird, konnte die Sprecherin nicht sagen.
PDF-Version herunterladen Fehler melden

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel