Spanien
Polizei entdeckt private Sammlung mit mehr als 1000 Tierpräparaten
Makabres Museum: Mehr als 1000 Präparate auch von gefährdeten und ausgestorbenen Tierarten hat die Polizei auf einem Anwesen bei Valencia beschlagnahmt. Die Sammlung gibt Rätsel auf.
Mo, 11. Apr 2022, 18:44 Uhr
Panorama
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In einer Lagerhalle und einem dreistöckigen Wohnhaus fanden die Polizisten 1090 Tierpräparate und 198 Elefantenstoßzähne. Ein gewaltiges Zoomuseum – mit toten statt lebendigen Tieren. Mindestens ein vollständiger Elefant ist unter den Tieren, ein Eisbär, afrikanische Löwen, bengalische Tiger, Panther, Geparden, ein weißes Rhinozeros, Giraffen, Krokodile. Auch Tiere, die vom Aussterben bedroht sind, und andere, die schon ausgestorben sind, haben die Beamten gefunden: Eine Säbelantilope, die in Freiheit seit Jahrzehnten ausgestorben ist und nur noch in Tiergärten lebt. Ein Exemplar der so gut wie ausgerotteten Mendesantilope.
Woher stammen die Tiere und wie landeten sie in der Lagerhalle in Bétera? Das soll nun eine Untersuchungsrichterin klären. Der Besitzer gibt laut Polizei an, er habe "die meisten Exemplare" von seinem Vater, dem Industriellen Francisco Ros Casares, geerbt. Papiere für den legalen Erwerb der ausgestopften Tiere konnte der 65-Jährige offenbar noch nicht vorlegen.
Rätselhaft ist auch, wie die Sammlung über Jahre geheim bleiben konnte. Bétera ist kein verlorener Weiler in der Wildnis, sondern eine Kleinstadt mit gut 25 000 Einwohnern, rund 20 Kilometer von Valencia entfernt. Es ist nur schwer vorstellbar, dass die Anlieferung der Tiere unbemerkt blieb, oder dass die Sammlung niemand außer Vater und Sohn zu Gesicht bekam – zumal einige der Tiere im Wohnhaus ausgestellt waren. Zu der Sammlung gehörten auch ein Sofa und 20 Sessel, die mit Krokodilleder bezogen waren, sowie Sofas, die auf Elefantenfüßen standen. Der Schwarzmarktwert der Sammlung wird auf 29 Millionen Euro geschätzt. Wenn sich die Illegalität dieses privaten Zoomuseums bestätigen sollte, dürften die Tiere wohl in öffentliche naturkundliche Sammlungen gebracht werden.
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