Phönix aus der Asche
Ein seltsamer Vogel: Alle kennen ihn, dabei gibt es den Phönix in Wirklichkeit gar nicht.
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
In einem Vogelbuch aus dem Jahr 1669 ist der Phönix abgebildet und sein Aussehen genau beschrieben. Demnach ist er ein Tier von der Größe eines Adlers mit einem prächtigen Gefieder, das in verschiedenen Farben schillert. In Gold- und Blautönen sowie in Purpurfarben schimmern seine Federn. Ein Purpurvogel, der ohne Eltern entstanden ist, über fünfhundert Jahre alt werden soll und sich von nichts anderem als von Tau ernährt, erzählt uns das alte Buch. Wenn der Vogel ein bestimmtes Alter hat, zeigt er ein seltsames Verhalten: Er baut sich ein Nest aus duftenden Gewürzkräutern. Dazu gehören Weihrauch, Myrrhe und Zimt. Ist das Nest fertig, setzt sich der Phönix hinein, fängt mit ausgebreiteten Flügeln die Sonnenstrahlen auf und lenkt sie auf das Nest, bis es in Brand gerät. Nicht nur das Nest verbrennt, sondern auch vom Vogel bleibt nur ein Häufchen Asche übrig. Aber der Phönix wäre kein Wundervogel, wenn das sein Ende wäre. Nach drei Tagen entsteht aus der Asche ein Wurm, der Flügel bekommt und sich wieder in den Feuervogel verwandelt - für die nächsten fünfhundert Jahre.
Wer heute in einem Vogelbuch nach dem Phönix sucht, wird ihn dort nicht finden, denn ein solches Tier hat es nie gegeben. Es existierte aber bereits bei den alten Ägyptern als Fabelwesen und Symbol für den Sonnengott. Bei den Christen wurde er zum Symbol für die Auferstehung und die Erneuerung durch den Tod. Der Vogel, den es noch nie gegeben hat, der heute in keinem Zoologiebuch mehr erwähnt wird, ist aber nicht aus unserem Bewusstsein verschwunden.
Er taucht nicht nur in Märchen auf, sondern auch in der Alltagssprache. Wenn zum Beispiel ein erfolgreicher Sportler nur noch Pech hat, niemand mehr sich an ihn erinnert, und er dann plötzlich wieder ganz oben auf dem Siegertreppchen steht, dann sagt man noch immer: Er kommt wie ein Phönix aus der Asche. Das bedeutet also, jemand, den man längst vergessen, aufgegeben hat, taucht plötzlich wieder mit frischen Kräften auf und beginnt ein neues, erfolgreiches Leben.
Hans Bahmer
Kommentare
Liebe Leserinnen und Leser,
leider können Artikel, die älter als sechs Monate sind, nicht mehr kommentiert werden.
Die Kommentarfunktion dieses Artikels ist geschlossen.
Viele Grüße von Ihrer BZ