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Interview zum Pferdefleischskandal

"Pferdefleisch? – Nein ich würde es nicht essen!"

Luisa Guntowski führte Urike Mertz von der Metzgerei Mertz in Emmendingen ein Interview zum Thema Pferdefleisch und Pferdefleischskandal in Deutschland.  

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Im Frühjahr 2013  waren in mehreren Lä... war – unter anderem im Lasagne.  | Foto: dpa
Im Frühjahr 2013 waren in mehreren Ländern der EU Fertiggerichte entdeckt worden, in denen statt des angegebenen Rindfleischs auch Pferdefleisch verarbeitet worden war – unter anderem im Lasagne. Foto: dpa
Zischup: Was fällt Ihnen spontan zum Thema Pferdefleisch ein?
Urike Mertz: Zum Thema Pferdefleisch fällt mir natürlich sofort der Pferdefleischskandal ein und auch, dass wir Pferdefleisch in unserer Filiale nicht anbieten und auch nicht anbieten dürfen.

Zischup: Warum dürfen sie in ihrer Filiale kein Pferdefleisch anbieten?
Mertz: In Deutschland dürfen "normale" Metzgereien kein Pferdefleisch anbieten. Nur einige ausgewählte Metzgereien dürfen dieses verarbeiten und verkaufen. Im Ausland gelten dafür andere Regeln. Meines Wissens gab es einmal solch eine Filiale im Schwarzwald, diese existiert allerdings nicht mehr.

Zischup: Was finden Sie am Pferdefleischskandal interessant, schrecklich und so weiter?
Mertz: Gut finde ich natürlich, dass man es aufgedeckt hat. Pferdefleisch an sich ist ja auch nicht schlimm. Ganz im Gegenteil, Pferdefleisch ist sehr mager und gesund. Schlimm ist an diesem Skandal eigentlich, dass das Pferdefleisch auf der Verpackung nicht deklariert ist. Das ist eine Täuschung am Verbraucher. Jeder sollte selber entscheiden können was er isst und was eben nicht. Für viele Menschen ist Verzehr von Pferdefleisch undenkbar Auf der anderen Seite sollte man sich als Verbraucher auch einmal fragen, woher dieser günstige Preis kommt, bevor man die Ware kauft.

Zischup: Würden Sie bewusst Pferdefleisch essen?
Mertz: Nein, ich würde es nicht essen, denn zu einem Pferd hat man eine völlig andere Beziehung als zu einem Schwein oder einem Rind. Das Pferd ist schon seit langem an der Seite des Menschen und begleitet ihn. So denken meiner Meinung nach viele.

Zischup: Was denken Sie, sollte die Regierung zur Vermeidung solcher Skandale tun?
Mertz: Die Regierung tut schon sehr vieles dagegen, indem sie immer mehr Regeln aufstellt und mehr kontrolliert. Aber in großen Industrien findet man immer ein Schlupfloch, um so etwas zu vertuschen. Die Ware kam ja auch aus dem Ausland. Dazu kommt, dass kleine Unternehmen oft mehr kontrolliert werden. Wenn man bei uns in der Filiale nur eine Kleinigkeit finden würde, wäre das schon sehr schlimm. Natürlich werden die großen Industrien auch stark kontrolliert, aber in einer Firma, die so riesig ist und bei der man nicht so genau weiß, woher das Fleisch eigentlich kommt, ist es doch eher möglich so etwas zu vertuschen.

Zischup: Was halten Sie von der Idee, die Produkte an die Tafel zu spenden?
Mertz: Das finde ich eine Frechheit. Die "normalen" Menschen wollen und sollen es nicht essen, aber die ärmeren schon? Das ist absolut nicht richtig.

Ressort: Schülertexte

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