Ohne Angst vor Technik und Zahlen
BZ-AUSBILDUNGSSERIE: Jonas Langer macht eine Ausbildung zum Geomatiker beim Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau.
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FREIBURG. Geomatiker verwandeln Daten in Karten. Punktgenau. Die Jobaussichten sind gut – und in der Ausbildung gibt es viel frische Luft. "Am Anfang müssen wir selbst vermessen", erzählt Azubi Jonas Langer, Auszubildener beim Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau (LGRB) in Freiburg.
Mit spezieller Software werten Geomatiker die Daten am Computer aus und verwandeln sie in Karten, Pläne und dreidimensionale Darstellungen. "Die Zeiten von Gravur, Tinte und Tusche sind vorbei. Geomatiker arbeiten mit modernen Computerprogrammen", sagt Bettina Schmücking vom Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau. Die Ergebnisse werden in ganz unterschiedlichen Bereichen gebraucht: im Umweltschutz, in der Raumplanung, im Städtebau, in der Landwirtschaft, im Städtebau oder im Straßenbau. Auch Mobilfunkanbieter greifen auf die Arbeit von Geomatikern zurück. Mit Hilfe entsprechender Karten können die Betreiber von Mobilfunknetzen zum Beispiel potenzielle Funklöcher lokalisieren.
Die Ausbildung zum Geomatiker dauert drei Jahre und findet dual, also im Betrieb und in der Berufsschule statt. Die meisten Auszubildenden haben die Fachhochschulreife. "Die Ausbildung ist sehr anspruchsvoll", weiß Schmücking und fasst zusammen, was Bewerber mitbringen müssen: Spaß an der Arbeit mit moderner Technik, keine Angst vor Zahlen, ein Grundverständnis für Geometrie und Mathematik, räumliches Vorstellungsvermögen und gestalterisches Talent. Die Berufsperspektiven sind sehr gut.
Der Fachkräftemangel hat auch die Geobranche erreicht: "Sowohl in Behörden als auch in der Privatwirtschaft werden qualifizierte Fachkräfte dringend benötigt", berichtet Schmücking. Vom Routenplaner bis zur App auf dem Smartphone – der Bedarf an Geomatikernen werde immer größer. Jobs finden diese zum Beispiel in Ingenieurbüros, in Verlagen der Kartografie, in Planungs- und Forschungseinrichtungen oder in Medienagenturen. Die Azubis lernen nicht nur, Geodaten zu erfassen und zu visualisieren, sie kümmern sich auch um die Kundenberatung und das Marketing von Geodaten. Dabei müssen sie immer im Blick haben, welchem Zweck die Aufbereitung der jeweiligen Daten dienen soll. "Wenn wir zum Beispiel eine geologische Karte erstellen, muss möchte der Auftraggeber wissen, welche Boden- und Gesteinstypen in der Natur sind, doch ob sich dort Wasserschutzgebiete befinden, ist für ihn weniger relevant", erklärt Jonas. Für den Nutzer einer hydrogeologischen Karte seien das jedoch wichtige Informationen.
Jonas steht kurz vor der Gesellenprüfung und wird danach für ein Jahr übernommen. Darüber freut sich der 26-Jährige: "Wir haben ein breites Spektrum an thematischen Karten, dadurch sind die Aufgaben sehr vielfältig", sagt er über seinen künftigen Arbeitsplatz. Sogar Erdbeben-Karten für Gebiete in ganz Baden-Württemberg wurden gestaltet. Sie dokumentierten, wo die Erde schon gebebt hat und wo erhöhte Risiken für neue Erdbeben bestehen.
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