Vierschanzentournee

Österreich dominiert Skisprung-Tournee: Kraft siegt, Paschke Achter

Österreich springt bei der Vierschanzentournee in einer eigenen Liga. Auch Pius Paschke kann mit den Besten nicht mithalten. Für drei Teamkollegen ist sogar schon frühzeitig Schluss.  

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Pius Paschke ist in Innsbruck der beste deutsche Skispringer.  | Foto: Daniel Karmann (dpa)
Pius Paschke ist in Innsbruck der beste deutsche Skispringer. Foto: Daniel Karmann (dpa)

Die deutschen Skispringer haben bei der nächsten österreichischen Vierschanzentournee-Party erneut enttäuscht. Pius Paschke belegte bei der spektakulären Flugshow von Sieger Stefan Kraft und seinen Teamkollegen am Bergisel in Innsbruck als bester Deutscher nur den achten Platz. Der goldene Adler für den Tournee-Gesamtsieger ist für das Team von Bundestrainer Stefan Horngacher längst unerreichbar und auch das Podest rückt in immer weitere Ferne. Paschke sprang 128,5 und 123,5 Meter weit. Auf Sieger Kraft verlor er 23 Punkte.

"Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied. Die anderen springen einfach extrem gut aktuell", sagte Paschke in der ARD. "Bei mir fehlt ein bisschen was. Die Leichtigkeit ist nicht ganz so da."

Zweiter wurde der Österreicher Jan Hörl vor seinem Landsmann Daniel Tschofenig. Die drei dominierenden Österreicher belegen auch die ersten drei Plätze der Tournee-Gesamtwertung - mit nun Kraft an der Spitze. Dass eine Nation nach dem Event das komplette Podest besetzt, gab es bislang erst dreimal in 72 Tournee-Ausgaben.

Die Trophäe für den Tournee-Sieger: Der goldene Adler.  | Foto: Daniel Karmann (dpa)
Die Trophäe für den Tournee-Sieger: Der goldene Adler. Foto: Daniel Karmann (dpa)

Deutsche Chancen schon vor dem Bergiselspringen minimal

Schon Stunden vor dem Wettkampf pilgerten die ersten Skisprung-Fans auf den Berg über der Stadt. Bier und Glühwein flossen bereits am Vormittag, die Stimmung war prächtig. Zu "Marmor, Stein und Eisen bricht" und internationalen Hits schunkelten sich die Zuschauer auf den steilen Stufen des Stadionkessels warm. Erstmals seit langer Zeit war die ikonische Arena mit Blick auf die in der Sonne glänzende Nordkette und den alten Friedhof ausverkauft. 22.500 Zuschauer wollten dabei sein.

In der Vergangenheit platzten am berühmt-berüchtigten Bergisel häufig die deutschen Tournee-Hoffnungen. Diesmal waren die Chancen auf den ersten Gesamtsieg seit Sven Hannawalds Triumph 2002 schon vor der dritten Tournee-Station minimal.

Paschkes Form nur bis kurz vor Weihnachten überragend

Und das, obwohl Paschke als Führender im Gesamtweltcup in das Event gestartet war. Von den zehn Weltcups vor der Tournee gewann der 34-Jährige fünf. Kurz vor Weihnachten wurde die Form dann aber schlechter, die auch zuvor schon guten Österreicher schwangen sich zur dominanten Sprung-Nation auf.

Beim Auftakt in Oberstdorf siegte Kraft vor zwei Landsleuten, Paschke wurde Vierter. Das Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen gewann Krafts Landsmann Tschofenig. Paschke verlor als Neunter sein Gelbes Weltcup-Trikot. Als Sechster der Tournee-Wertung und mit einem Rückstand von mehr als 25 Punkten auf den führenden Tschofenig ging er ins Bergiselspringen. Dort konnte er erneut nicht mit den Besten mithalten.

Karl Geiger enttäuscht auf dem Bergisel.  | Foto: Daniel Karmann (dpa)
Karl Geiger enttäuscht auf dem Bergisel. Foto: Daniel Karmann (dpa)

Drei Deutsche scheiden bereits im ersten Durchgang aus

Wie schwer es den Deutschen aktuell fällt, zeigt auch das Beispiel Karl Geiger. Der Oberstdorfer hatte beim Neujahrsspringen noch als bester DSV-Adler den sechsten Platz belegt. Nun schied er nach einem Sprung auf 124 Meter und einer schwachen Landung bereits nach dem ersten Durchgang aus. Auch Felix Hoffmann und Adrian Tittel absolvierten nur einen Sprung. "Sehr, sehr bitter, aber auch das muss man verdauen", sagte Hannawald in der ARD zu Geiger. Zweitbester Deutscher war Andreas Wellinger auf Rang 13, Philipp Raimund landete auf dem 15. Platz.

Schon an diesem Sonntag geht es weiter. Um 16.30 Uhr steht in Bischofshofen die Qualifikation für den Tournee-Abschluss an (ZDF und Eurosport).

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Klaus Nied

522 seit 7. Mär 2017

In dem Artikel steht doch die ganze Antwort in einem einzigen Satz: "Die Leichtigkeit ist nicht ganz so da". Pius Paschke hat allen Verantwortlichen damit den Grund und ihren Fehler aufgezeigt.
Herr Paschke hat sich mit viel mentalem Trainong, Yoga etc. im hohen Alter diese innere Freiheit und Leichtigkeit erarbeitet. Plötzlich konnte er frei, entspannt und locker springen. Erfolgreich wie nie vorher. Und genau so geht es, wie wir alle wissen. Wer mit Spaß, Lust und Freude am eigenen Tun etwas macht, ist frei von Last. Wogegen äußerer oder innerer Druck eine immer größere Last schafft. Und Last ist halt nun mal das Gegenteil von Leichtigkeit. Gerade beim Skispringen ist Lastlosigkeit dank der Erdanziehungskraft aber das A und O.
Und was passiert ? Bereits nach seinem zweiten Weltcupsieg ging das Krakele in Sportstudio und -schau los: "Der gewinnt die Vierschanzentournee". " Der erste 4-Schanzentournee-Sieg nach 23 Jahren". " So wie Hannawald damals wird er alle vier Springen gewinnen". Und, und, und. Da wurde hochgejubelt und rumgeblökt dass die Balken nur so ächzten. Sensationsgeheische um die Zuschauer anzustracheln. Gehypet bis zum Erbrechen.
Und so passierte, was dann passieren muss: Dieser Hypedruck auf Herrn Paschkes Schultern drückte ihn mit jedem Springen weiter auf die Piste runter.
Mir tut dieser sympathische Mann leid. Einfach nur leid. Auf eine Kritik des Verbandes etc. an dem Hype-Geschrei, um ihn zu schützen, wird er wohl ewig warten.


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