Kanzler Konrad Adenauer

Odyssee eines Dienstwagens

Der "Adenauer 300" war fast vierzig Jahre unterwegs. Als Dienstwagen, Familienauto und Exportware. Der chromglänzende Mercedes hat in dieser Zeit viele geschichtsträchtige Kilometer abgespult.  

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Am 4. März 1989 landet eine Transall der Bundeswehr auf dem Flughafen Köln-Bonn. An Bord: ein schwarzer Mercedes 300 aus Deutschland – der erste Dienstwagen des ersten deutschen Bundeskanzlers. Die Odyssee einer Staatskarosse ist beendet.

Die Geschichte beginnt im April 1951: Die Mercedes-Benz AG stellt auf der Automobilausstellung in Frankfurt den neuen "Typ 300" vor. Es ist ein eindrucksvolles Gefährt: mehr als fünf Meter lang, chromglänzend, auf der hohen Kühlerhaube glänzt der Stern. Wenig später erteilt das Kanzleramt den Sindelfinger Autobauern den Auftrag, einen Dienstwagen für Konrad Adenauer herzustellen. Die Botschaft ist klar: "Wir sind wieder wer."

20 000 Mark kostet die Staatskarosse, das entspricht fast 60 Monatsgehältern. Dafür macht der Dienstwagen auch einiges her: 115 PS, drei Liter Hubraum, 160 km/h Spitzengeschwindigkeit. Der leidenschaftliche Schnellfahrer Adenauer, der nie einen Führerschein besaß, treibt seinen Chauffeur immer wieder an: "Könnense nicht schneller fahren?" Als Adenauer im September 1955 nach Moskau fährt, kommt das Auto mit. Das Gefährt demonstriert aber auch die Sparsamkeit dieser Jahre: An der Rückenlehne des Fahrersitzes ist ein Gestell für zwei Thermoskannen und eine blecherne Brotdose mit selbstgeschmierten Broten.

1959 kauft eine junge Familie aus Bonn das Auto. Sie nutzt es bis 1979 als Familienwagen. Später wird es in die Vereinigten Staaten verkauft. 1987 bietet ein Geschäftsmann aus Memphis das historische Fahrzeug dem noch jungen Museum für Geschichte an – 250 0000 Dollar für die Karosse. Hermann Schäfer, dem ersten Leiter des Hauses der Geschichte gelingt es, den Wagen auf 40 000 Dollar herunterzuhandeln.

Übersicht: Haus der Geschichte

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