Amokalarm
Niemand wusste genau, was los ist
Kim Grüninger berichtet darüber, wie es an ihrer Schule Amokalarm gab. Es war zum Glück nur ein Fehlalarm, hat aber trotzdem alle Beteiligten sehr mitgenommen und beschäftigt.
Kim Grüninger, Klasse 9c & Gymnasium Kenzingen
Mo, 9. Dez 2013, 14:20 Uhr
Schreibwettbewerb Zischup
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Wir sind mit unserem Lehrer in den Klassenräumen eingeschlossen worden. In unser Klassenzimmer sind noch einige Mädchen aus der Kursstufe gekommen, da der Weg bis zu ihrem Klassenzimmer zu weit und zu gefährlich ist. Als die Klassenzimmer zugeschlossen wurden, haben wir alle Stühle vor uns auf unsere Tische gestellt und uns auf den Boden darunter gesetzt. Viele aus unserer Klasse haben bereits ihre Eltern angerufen und auch unser Lehrer hat mit seiner Familie telefoniert. Wir haben alle sehr große Angst gehabt und viele haben angefangen zu weinen. Manche haben Briefe für ihre Familie geschrieben. Wir haben Muffins und anderes leckeres Gebäck gegessen, die eigentlich für eine Abschlussfeier am selben Tag gedacht waren. Gegenseitig haben wir versucht uns abzulenken und zu trösten.
Ungefähr eine Stunde lang sind wir unter unseren Tischen in dem abgeschlossenen Raum gesessen, bis man endlich vor der Schule die ersten Polizeiwagen gesehen hat. Die SEK-Polizisten sind mit großen Maschinengewehren aus den Autos ausgestiegen. Endlich hat sich auch die Stimmung in unserem Klassenzimmer wieder gebessert und wir sind aufgestanden und im Klassenzimmer herumgelaufen. Einige sind auf die Tische gestanden, um über das große Fenster schauen und die Arbeit der Polizisten verfolgen zu können. Viele haben mit ihren Handys mit Freunden aus den anderen Klassen geschrieben und überall hat man neue Gerüchte über den Amok-Alarm gehört. Zum Beispiel, dass Schüsse gefallen seien oder dass es vier Amokläufer gäbe, die durch die Schule gelaufen sind.
Die ganze Zeit ist ein Tonband über alle Lautsprecher der Schule gelaufen, das auf den Alarm hingewiesen hat und die Nerven von uns Schülern noch mehr strapaziert hat, anstatt uns zu beruhigen. Wenn wir von unserem Klassenzimmer aus auf den Kenzinger Schulparkplatz geschaut haben, haben wir erkannt, dass der ganze Parkplatz von Autos und unzählig vielen Eltern überfüllt ist. Die Eltern haben darauf gewartet, dass wir endlich herausgelassen werden. Viele sind direkt von ihrem Arbeitsplatz gekommen und haben dort alles stehen und liegen gelassen, um zur Schule zu fahren. Die ganze Schule ist abgesperrt, sodass abgesehen von den Polizisten niemand mehr rein oder raus kann, da einige Eltern versucht haben, in die Schule zu gelangen, um ihre Kinder herauszuholen.
Nicht nur unser Gymnasium ist betroffen, sondern auch die Werkreal- und auch die Grundschule nebenan. Bei einigen meiner Klassenkameraden ist jedoch nicht nur die Angst um sich selbst so groß, sondern auch noch die Angst um ein kleines Geschwisterchen, das in der Grundschule ohne ein Handy zu niemandem Kontakt aufnehmen kann. Wir sind inzwischen alle eng aneinander in unserem Klassenraum gesessen und haben uns Geschichten und Witze erzählt, um die Stimmung weiterhin zu bessern. Inzwischen sind zwei Stunden vergangen.
Nach diesen zwei endlos langen Stunden hat die Polizei endlich damit begonnen, jede Klasse aus ihrem Klassenzimmer zu befreien. Man hat die Klassenzimmertür erst öffnen dürfen, nachdem die Polizei angeklopft hat und das Zeichen gab, dass man raus darf. Als wir endlich an der Reihe sind und die Tür aufgeschlossen wird, müssen wir auf den Sammelplatz bei unserem Sportplatz gehen, wo schon unzählig viele Klassen gestanden sind. Viele Schüler und Schülerinnen sind sich überglücklich in die Arme gelaufen. Die Stimmung auf dem Sportplatz ist richtig gut gewesen, denn es wird zum Glück gesagt, dass es nur ein Fehlalarm war.
Nachdem wir eine weitere Stunde auf dem Sammelplatz gewartet haben, durften wir endlich zu unseren Eltern. Jede Klasse wird einzeln aufgerufen und verabschiedet. Selbstverständlich haben sie mit den fünften Klassen begonnen, sodass wir relativ früh an die Reihe gekommen sind. Jeder ist seinen Eltern überglücklich um den Hals gefallen. Es ist ein sehr schlimmer und anstrengender Tag gewesen, der jeden Schüler, Lehrer und alle Angehörigen noch sehr lange beschäftigen wird.
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