20 Jahre Mauerfall

Am 9. November 1989 wurde die Mauer in Berlin geöffnet. Was war die Mauer? Wie wurde sie gebaut? Und warum flüchteten so viele Menschen trotz Mauer aus der DDR?  

Zu den Kommentaren
Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
1/2
Diese 3,60 Meter hohe Mauer trennte Berlin in zwei Teile. Foto: dpa
Wer quetscht sich schon gerne stundenlang in eine enge Lautsprecherbox? Oder versteckt sich mucksmäuschenstill zwischen zwei ausgehöhlten Surfbrettern auf dem Dach eines Autos? Spaß macht das bestimmt nicht, vor allem wenn sehr schlimme Strafen drohen, falls man entdeckt wird. Da brauchte es Nerven, Mut und Glück! Das hatten Tausende von Menschen, die zwischen 1961 und 1989 heimlich aus der DDR entkamen. Alles über ihre abenteuerlichen Fluchten zu Wasser, zu Luft und unter der Erde kann man im Berliner Mauermuseum am ehemaligen Grenzübergang Checkpoint Charlie erfahren.

Stell dir vor, über Nacht wird eine Mauer mitten durch deine Stadt gebaut. Diese Mauer ist hoch und wird streng bewacht. Sie führt quer durch Straßen und Häuser, sie trennt Familien und Freunde. Plötzlich kannst du deine Oma nicht mehr besuchen, nicht mehr zum Bäcker gehen oder in deine Schule. So war das am 13. August 1961 in der DDR: Weil die Politiker Angst hatten, dass immer mehr unzufriedene Menschen das Land verlassen, wurden innerhalb von 24 Stunden die Grenzen nach Westdeutschland komplett geschlossen.

Erst war diese Mauer nur aus Stacheldraht und Ziegelsteinen. Am Ende bestand sie aus dicken Betonplatten, war 155 Kilometer lang und mit Schießanlagen, Wachtürmen, Soldaten und bissigen Hunden abgesichert. Eine Flucht war lebensgefährlich: Hunderte von Menschen wurden an der Grenze erschossen oder landeten jahrelang im Gefängnis, wenn sie gefasst wurden.

Wer es aber trotzdem wagte, brauchte einen guten Plan. Zum Glück macht Angst erfinderisch: So bauten zwei Familien mit Leintüchern und Holzbrettern einen Heißluftballon, mit dem sie fünfzig Kilometer weit über die Grenze in den Westen flogen. Viele bauten auch ihre Autos zu Schmuggelfahrzeugen um, in denen man sich im Rücksitz, Tank oder Kofferraum verstecken konnte. Manche paddelten nachts mit Luftmatratzen oder Schlauchbooten durch die Spree oder tauchten mit einem selbst gebauten Mini-U-Boot tagelang unter der Wasseroberfläche durch die Ostsee bis nach Dänemark. Die meisten Flüchtlinge aber buddelten in monatelanger Schwerstarbeit lange Tunnel durch die Erde.

Einige dieser Fluchtautos sind heute im Mauermuseum zu bestaunen, aber auch gefälschte Pässe und Uniformen, selbst gebastelte Seilbahnen, Flug- und Tauchgeräte. Dazu gibt es viele Fotos, Zeitungsartikel, Filme und Tagebücher.

Wie gut, dass das alles vorbei ist: Weil so viele Menschen in der DDR heftig gegen ihre Regierung protestierten, wurde die Mauer am 9. November 1989 nach 28 Jahren endlich geöffnet und später abgerissen! Heute stehen in Berlin nur noch wenige Teile der Mauer zur Erinnerung. Mauermuseum – Haus am Checkpoint Charlie, Friedrichstr. 43-45, 10969 Berlin - Kreuzberg.
http://www.mauermuseum.de
PDF-Version herunterladen Fehler melden

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2025 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare

Weitere Artikel