Naturschutz

Nationalpark lehnt Aufschub von Erweiterung ab

Der Nationalpark Schwarzwald soll ausgeweitet werden. Nun wird aus der Region mehr Zeit gefordert. Bald kommt eine Stuttgarter Ministerin, um zu diskutieren.  

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Der Nationalpark Schwarzwald lehnt einen Aufschub der Erweiterung ab. (Archivbild) Foto: Philipp von Ditfurth/dpa

Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.

Baiersbronn (dpa/lsw) - Der Nationalpark Schwarzwald wehrt sich gegen Bestrebungen, die geplante Ausweitung seines Gebiets auf die lange Bank zu schieben. Flächen mit natürlicher Waldentwicklung würden dringend gebraucht, teilte Leiter Wolfgang Schlund in Baiersbronn (Landkreis Freudenstadt) auf Anfrage mit. 

Mit einem sogenannten Lückenschluss werden den Plänen zufolge die beiden bisherigen Teilstücke des rund 100 Quadratkilometer großen Nationalparks verbunden. Es sollen dafür Flächen der Waldgenossenschaft Murgschifferschaft gegen Staatswald in derselben Region getauscht werden. Regierungschef Winfried Kretschmann (Grüne) hatte im November die Erweiterung im höchsten Entscheidungsgremium des Nationalparks verteidigt.

Interessengemeinschaft fordert mehr Zeit

Angesichts der Pläne formierte sich in der Region nun die Interessengemeinschaft Nachhaltig leben mit dem Nationalpark. Das Bündnis von Politikern aus Anrainerkommunen, Vertretern aus der Forstbranche und einer lokalen Bürgerinitiative fordert unter anderem, der Nationalpark müsse erst einmal seine Aufgaben erledigen, bevor eine Erweiterung diskutiert werde. 

"Uns würde interessieren, welche Aufgaben der Nationalparkleitung die Interessengemeinschaft noch nicht erfüllt sieht", sagte Leiter Schlund und verwies auf zahlreiche Führungen und Schulbesuche. Laut einer Umfrage im Auftrag der Nationalverwaltung sehen Menschen im Südwesten das Schutzgebiet überwiegend positiv. 

Die Interessengemeinschaft bemängelt, dass der Nationalparkrat - als höchstes Entscheidungsgremium der Einrichtung - sowie der Nationalparkbeirat nicht öffentlich tagen. "So geht Demokratie nicht (...)", heißt es in einer Erklärung. 

Das Landesumweltministerium teilte dazu auf Anfrage mit, die kommunalen Entscheidungsträger seien im Nationalparkrat vertreten und in alle wichtigen Entscheidungsprozesse eingebunden. Diese Form der Mitwirkung gebe es bundesweit nur im Nationalpark Schwarzwald. 

Umweltministerin kommt in die Region

Landesumweltministerin Thekla Walker (Grüne) wird am Freitag bei einer öffentlichen Informationsveranstaltung in Baiersbronn erwartet. Sie befürwortet ebenfalls die Erweiterung und verteidigte diese bereits im baden-württembergischen Landtag gegen Kritik. 

Die Fläche des Nationalparks macht dem Ministerium zufolge 0,7 Prozent der Waldfläche des Landes aus. Der Nationalpark ist bisher das einzige Großschutzgebiet dieser Art im Südwesten - und deshalb besonders prestigeträchtig. Eine Besonderheit eines Nationalparks ist, dass der Mensch in einem bestimmten Kerngebiet nicht mehr eingreift.

© dpa‍-infocom, dpa:250109‍-930‍-338556/1

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