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Na, wer "kotzt" denn da?

Wer hätte gedacht, dass Cochem an der Mosel das zu bieten hat: eine Gourmet-Senfmühle. Sie war das Ziel eines Ausflugs mit meinen Eltern und meiner Cousine.  

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Hanna Schmidt und Mia Lößner   | Foto: Petra Brombacher-Vollmer
Hanna Schmidt und Mia Lößner Foto: Petra Brombacher-Vollmer
Ich esse  gerne Senf und nach der Führung dort noch viel lieber. Die Senfmühle ist aus dem 18. Jahrhundert. Damals war Senf genauso wertvoll wie Gold. Wer sich Senf leisten konnte, schickte die Kinder mit großen Tonkrügen, um diese beim Senfmann auffüllen zu lassen. Der Prozess, um Senf herzustellen, muss gelernt sein. Man braucht nur zwei Geräte. Zuerst den Bottich, um die Maische anzurühren. Dort kommen Senfkörner, Branntweinessig und noch weitere geheime Zutaten hinein. Die Körner kommen aus der Ukraine. Die Maische wird über mehrere Stunden gerührt, aber nicht am Stück, denn die Luft brennt beim Rühren so stark in den Augen, dass man Pausen einlegen muss. Ist der Prozess des Rührens zu Ende, wird die Maische in den Mahlstein gegossen und schonend kalt gemahlen. So bleiben die wertvollen, gesunden ätherische Öle erhalten. Die fein gemahlene Masse läuft aus der "Senfkotze" in einen Kübel. Essen kann man den Senf noch nicht, er muss acht Wochen lagern, bevor man ihn genießen kann. Guter Senf brennt nie in der Nase, höchstens im Rachen.

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 15. November 2024: PDF-Version herunterladen

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