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Multimedialer Wohlfühlraum

Büchereien sind aus der Mode gekommen. Heute heißen sie Mediatheken. Das macht auch Sinn, schließlich stehen in Mediatheken nicht nur Bücher herum, sondern auch Zeitschriften, CDs und DVDs. So auch in der Mediathek in Lahr. Daniel Engler, Schüler des Clara-Schumann-Gymnasiums in Lahr, hat sich dort im Rahmen von Zischup einmal umgesehen und mit Birgit König, der Leiterin der Mediathek, gesprochen.  

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Büchereien sind aus der Mode gekommen. Heute heißen sie Mediatheken. Das macht auch Sinn, schließlich stehen in Mediatheken nicht nur Bücher herum, sondern auch Zeitschriften, CDs und DVDs. So auch in der Mediathek in Lahr. Daniel Engler, Schüler des Clara-Schumann-Gymnasiums in Lahr, hat sich dort im Rahmen von Zischup einmal umgesehen und mit Birgit König, der Leiterin der Mediathek, gesprochen.

Die Lahrer Stadtbibliothek besteht seit 1877. Sie geht zurück auf die Schenkung von Christian Wilhelm Jamm, einem wohlhabenden Mann, der im 19. Jahrhundert in Lahr gelebt hat. Er überließ der Stadt zahlreiche Werke seiner Privatbibliothek, diese bildeten den Anfangsbestand der Lahrer Stadtbibliothek. Seit 2012 heißt die Stadtbibliothek Mediathek. In ihr sind etwa 50 000 Medien untergebracht. Die Mediathek gehört zum Amt für außerschulische Bildung. Im Jahr 2015 hatte die Bücherei rund 5391 aktive Nutzer, das heißt Menschen, die mindestens einmal in diesem Jahr etwas ausgeliehen haben. Insgesamt gab es 2015 220 391 Ausleihen. Rund 45 Prozent der aktiven Nutzer sind jünger als 18 Jahre.

Nach Auskunft von Birgit König sind Kinder und Jugendliche im Durchschnitt die häufigsten aktiven Nutzer einer Bibliothek oder Mediathek. Auf die Frage, warum sie Bibliothekarin geworden ist, antwortet sie: "Mir gefällt an diesem Beruf, dass man gefordert ist, immer auf der Höhe der Zeit zu bleiben und aktuelle Entwicklungen zu verfolgen." Das sei nötig, um sowohl den Medienbestand der Bibliothek als auch deren Veranstaltungen möglichst aktuell zu halten. Außerdem hat sich König schon als Kind in Bibliotheken wohl gefühlt.

Sie erläutert auch, warum Bibliotheken praktisch sind. Ihre Argumente sollten uns alle aufrütteln: "Ich halte Bibliotheken nicht nur für einen anregenden Ort, da man dort Medien ausleihen kann, die man sich nicht gekauft hätte, sondern auch aus ökologischen Gründen für erstrebenswert." Schließlich – so König weiter – müsse man nicht alles kaufen und besitzen. "Wir sollten mehr teilen, zum Beispiel Bücher. Auf diese Weise lassen sich Rohstoffe sparen." Die Lieblingsbücher können trotzdem zu Hause im Regal stehen. "Aber wer liest schon einen Krimi zweimal? Den kann man sich auch ohne weiteres in einer Bibliothek ausleihen."

So praktisch das auch ist, nicht jeder Ort kann sich eine Biblio- oder Mediathek leisten. Der Deutschen Bibliotheksverband hat einen Standard herausgegeben, der besagt, dass eine Kommune ab 8000 Einwohner eine Bibliothek unterhalten sollte. Das sind aber nur Empfehlungen. Lahr zum Beispiel hat etwas über 43 000 Einwohner und eine gut ausgestattete Mediathek. Es gibt also kein Bibliotheksgesetz in Deutschland, so wie in Dänemark, das einer Kommune vorschreibt, eine Bibliothek zu unterhalten. In Deutschland sind Bibliotheken nur "freiwillige Aufgaben" einer Stadt.

Die Mediathek arbeitet regional mit anderen Bibliotheken zusammen, zum Beispiel im Onleiheverbund der Ortenauer Bibliotheken und sie tauscht mit der Mediatheque Grand Ried in Wittisheim Kinder- und Erwachsenenmedien aus.

Die Antwort auf die häufig gestellte Frage, ob es denn nun Bücherei oder Bibliothek beziehungsweise Mediathek heißt, hängt oft mit der Anzahl der Bücher und der restlichen Medien zusammen. Das heißt, dass ein Raum mit etwa 500 Bücher nur eine kleine Bücherei ist und keine Bibliothek. Eine Bibliothek ist ein Ort, an dem Schüler Antworten finden, Historiker sich durch Geschichte wühlen und Kinder ihren Wissensdurst stillen können. Es ist ein Ort, an dem man ungestört lesen kann. Diesen Ort sollten wir uns bewahren, da ohne Bibliotheken eine große Informationsquelle versiegen würde.

Ressort: Schülertexte

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