Moderne Technik, komplexe Systeme

Modernisierte Berufe: Anlagemechaniker und -mechanikerin SHK.  

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Hier darf nur der Fachmann ran.   | Foto: BTGA
Hier darf nur der Fachmann ran. Foto: BTGA

Auch im Bereich Sanitär, Heizung, Klima (SHK) hält die Digitalisierung Einzug. Vernetzte Systemtechnik wie Smart-Home-Systeme und das Thema Nachhaltigkeit gewinnen an Bedeutung. Ein Grund, warum die Ausbildung zu Anlagemechanikern und Anlagemechanikerinnen SHK reformiert wurde.

Auch nachhaltige Energie- und Ressourcennutzung, neue Systeme für das Management von Gebäuden, deren Installation und die entsprechende Kundenberatung sind stärker gefragt. Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) hat daher gemeinsam mit den Sozialpartnern und Sachverständigen aus der betrieblichen Praxis die dreieinhalbjährige handwerkliche und industrielle Ausbildung der Anlagenmechaniker SHK modernisiert.

Das Thema Gebäudemanagementsysteme ist neu im Ausbildungsrahmenplan. Angehende Anlagenmechaniker SHK erwerben insbesondere umfassende Kenntnisse über Regelungs-, Gebäudeleit- und Datenaustauschsysteme sowie über Möglichkeiten der Fernüberwachung von Gebäuden; sie lernen, hierüber die Kunden zu beraten und die entsprechenden Systeme zu installieren. Dazu gehört auch, gerätespezifische Software, zum Beispiel Apps, anzuwenden.

Dabei gilt es auch, gewerkeübergreifende Zusammenhänge und die Anforderungen an energetische Gebäudestandards und Energieeffizienz zu berücksichtigen; das Haus wird hierbei als ein energetisches Gesamtsystem betrachtet.

Hygienemaßnahmen noch bedeutender

Eine noch größere Bedeutung bekommen künftig Hygienemaßnahmen bei Trinkwasser-, Brauchwasser- und Lüftungssystemen; auch die Kundenberatung über Hygienerisiken ist Teil der modernisierten Ausbildung. Verschärfte Vorschriften, moderne Techniken und anspruchsvollere Systeme sind der Grund, dass es erstmals eine eigene "Berufsbildposition", also eine Festschreibung eines charakteristischen Ausbildungs- und Berufsinhalts gibt.

Die modernisierte Ausbildungsordnung umfasst die Einsatzgebiete Sanitärtechnik, Heizungstechnik, Lüftungs- und Klimatechnik sowie erneuerbare Energien und Umwelttechnik. Zu den wesentlichen Inhalten der Ausbildung gehören neben den genannten Bereichen unter anderem die Montage und Demontage, Inbetriebnahme und Instandhaltung von ver- und entsorgungstechnischen Anlagen, Systemen und deren Komponenten sowie von Rohrleitungen und Kanälen, die Anwendung von Anlagen- und Systemtechnik sowie das Installieren und Prüfen von elektrischen Baugruppen und Komponenten an diesen Anlagen und Systemen. Bei all diesen Aufgaben und bei der Übergabe an die Kunden samt Einweisung in die Bedienung der Anlagen und Systeme spielt zudem die Kundenorientierung eine große Rolle.

Da der Beruf mit der Neuordnung der Berufsgruppe der Metallberufe zugeordnet ist, erfolgt die schulische Ausbildung im 1. Ausbildungsjahr nun mit den industriellen und handwerklichen Metallberufen. In die Berufsausbildung integriert ist die Ausbildung zur Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten. Diese Bezeichnung dürfen Anlagenmechaniker dann nach der Ausbildung zusätzlich führen, sofern sie vom Betrieb hierzu benannt werden.

Neu ist auch die Prüfungsform der gestreckten Abschluss- oder Gesellenprüfung: Schon vor Ende des zweiten Ausbildungsjahres findet der erste Teil der Prüfung, der 30 Prozent der Endnote ausmacht und den Bereich Versorgungstechnik betrifft, statt. Teil 2 der Prüfung erfolgt zum Ende der Ausbildung und umfasst die Bereiche Kundenauftrag, Arbeitsplanung, Systemanalyse und Instandsetzung sowie Wirtschaft und Sozialkunde.

Die Ausbildung zum Anlagenmechaniker SHK steht mit über 11 000 neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen 2015 auf Platz 11 in der Liste der am stärksten vertretenen dualen Ausbildungsberufe. Der Beruf ist klar männlich dominiert – nur 1,3 Prozent der neuen Azubis sind Frauen. Anlagenmechaniker SHK werden auch in der Industrie ausgebildet, überwiegend findet die Ausbildung jedoch in Handwerksbetrieben statt.

Im Anschluss an die Ausbildung besteht die Möglichkeit einer Fortbildung zum Installateur- und Heizungsbauermeister, zum Geprüften Netzmeister sowie zu den einschlägigen Hochschulausbildungen wie Versorgungstechnik, Facility Management oder Maschinenbau. Darüber hinaus ist auch eine Fortbildung zum Staatlich geprüften Techniker in den entsprechenden Fachrichtungen (Heizungs-, Lüftungs-, Klima-, Sanitär- oder Maschinentechnik) möglich.

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