Schul-Skimeisterschaften

Mit Karacho brettern schon Grundschüler den Berg hinab

Schul-Skimeisterschaften mit 130 Starterinnen und Startern.  

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Die Piste war professionell hergerichtet. Foto: Thomas Kunz

FREIBURG/OBERRIED. 130 Schülerinnen und Schüler aus insgesamt 17 Schulen sind gestern bei der 32. Skimeisterschaft der Freiburger Schulen den Notschrei heruntergebrettert. Eine professionell hergerichtete Strecke war dabei das Zentrum des Geschehens. Die war schon am Mittwoch von fleißigen Ehrenamtlichen aufgebaut worden, um allen Schülern von der ersten bis zur zwölften Klasse eine Fahrt mit Karacho über den Schnee zu ermöglichen.

Der neunjährige Hannes Mälzer ist angespannt: In zehn Minuten geht’s los mit dem Skifahren. Jetzt steht er aber erst mal unten am Lift und muss in der Schlange warten, bis auch er zum Start hochgezogen wird. Und dabei ist Hannes heute eigentlich gar nicht als Fahrer eingeplant. Denn jede Schule ist jeweils mit nur sechs Skifahrern und fünf Snowboardern vertreten. Und so ist der Drittklässler der Kappler Schauinslandgrundschule nur als Nachrücker dabei. "Bin wohl noch nicht ganz so gut", kommentiert der Neunjährige lachend seine Nichtberufung in die erste Mannschaft. Nervös ist er trotzdem: "Denn falls einer sich wehtut, muss ich ran." Sichtlich erleichtert wirkt er später, als sich dann doch keiner seiner Kameraden "wehtut". Immerhin hat er heute schulfrei und darf den restlichen Vormittag ganz ohne Anspannung abseits der Rennpiste den Berg runterfahren.

Drittklässler lässt den Pistensprecher schwärmen

Ganz so entspannt ist’s für Leo Scherer nicht. Denn: Er steht mitten im Wettbewerb und hat sich auch ein bisschen was vorgenommen: "Podium wäre schon so ein Ziel", sagt der Achtjährige vor seiner Abfahrt. "Aber die drittletzte Kurve, vor der habe ich ein bisschen Angst. Da sind viele schon weggerutscht", meint der St. Georgener Schneeburgschüler aus der Klasse 3 b. Dann legt er aber einen sagenhaften Lauf hin, der nicht nur die Pistensprecherin ins Schwärmen bringt, sondern auch alle anderen, die am Zieleinlauf stehen. "Boah", sagen mehrere Lehrer und Mitschüler im Gleichtakt, als auf der XXL-Stoppuhr seine Zeit eingeblendet wird: 39,3 Sekunden hat er gebraucht. Das ist eine Spitzenzeit – nicht nur bei den Grundschülern, sogar bei den weiterführenden Schulen wäre er damit Vierter geworden. Der kleine Mann im professionelle Skirennoutfit steht aber heute beileibe nicht zum ersten Mal auf den Brettern. Dreimal in der Woche fährt er bei seinem Verein, der Skizunft Feldberg, Ski und am Wochenende stehen dann noch Wettkämpfe an. Nicht ganz so zufrieden ist hingegen Iris Danne mit ihrer Zeit. Die achtjährige Turnseeschülerin (Wiehre) fährt in knapp 49 Sekunden den Notschrei herunter. Als sie aber mitbekommt, dass ihre Freundin und Mitschülerin Felicitas Weh gut als eine Sekunde mehr braucht, ist sie wieder ganz happy. Die Pokale schauen sich die beiden auf jeden Fall aus nächster Nähe an – auch wenn sie keinen mitnehmen dürfen.

Dass die Kinder so viel Spaß haben, liegt vor allem am Team, das sich den gesamten Mittwoch Zeit genommen hat, um die Strecke wettbewerbstauglich zu machen. Die Hauptorganisation hat dabei zum zehnten Mal in Folge die 48-jährige Margit Huber-Läufer, Lehrerin an der Karlschule (Herdern), übernommen. "Die Meisterschaften machen immer wieder Spaß, obwohl es wirklich sehr viel zu planen und zu organisieren ist", sagt sie. Der gleichen Meinung ist Uwe Johler. Er ist in den 1980er noch selbst als Schüler mitgefahren und hilft heute bei der Organisation. Dafür hat sich der 45-Jährige, der eigentlich im Uniklinikum tätig ist, extra einen Tag freigenommen. "Wenn man sieht, wie die Kleinen sich freuen, dann entschädigt das für all den Aufwand. Damals durfte ich mitfahren und hatte riesigen Spaß, jetzt will ich was zurückgeben", sagt Johler, der sich im Ski-Club Freiburg engagiert.

Zum Aufwärmen gibt es Schokocrêpes

"Ohne die Unterstützung des Ski-Clubs, der Stadt und unseres Sponsors, der Sparkasse, hätte die Meisterschaft wohl nicht stattgefunden", meint Margit Huber-Läufer. Es haben sich aber auch ein paar Schüler und Schülerinnen gefunden, die tatkräftig bei der Organisation mithelfen. So zum Beispiel die beiden Zwölfjährigen Emma Stein aus der Karlschule und Lea Wiedmann aus der Staudingergesamtschule (Haslach). Abwechselnd nehmen sie entweder den Rennfahrern die Rennleibchen ab, oder sie schreiben die Zeiten der Schüler auf einen großen "Ergebnis-Würfel", der am Ziel steht. "Das macht auf jeden Fall Spaß! Wetter ist gut, das Ganze macht Spaß und wir kriegen Crêpes umsonst", meint Emma Stein, die gerade den letzten Happen ihres Schokocrêpes nascht. "Außerdem gibt’s als kleines Dankeschön einen Kinogutschein", fügt Margit Huber-Läufer hinzu.

In der Schulgesamtwertung gewinnen am Ende im Skifahren die Reinhold-Schneider-Grundschule (Littenweiler) bei den Grundschulen und das Angell-Gymnasium (Wiehre) bei den weiterführenden Schulen, im Snowboarden liegt das Theodor-Heuss-Gymnasiums (St. Georgen) vorn. Die Einzelsieger: beim Skifahren Lina Ruf (Theodor Heuss) und Sebastian Köppke (Angell) sowie die Grundschüler Leo Scherer (Schneeburg) und Sophie Hummel (Reinhold Schneider), beim Snowboarden Sarah Wellens (Goethe-Gymnasium, Innenstadt) und Lenni Sauter (Theodor Heuss).

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