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Internationaler Tag der Milch

Milch ist ein gesunder Muntermacher

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Milch hat viele Vitamine  | Foto: dpa
Milch hat viele Vitamine Foto: dpa

BERLIN (dpa). Sie liefert wertvolles Eiweiß, Vitamine und mehr Kalorien als Cola: Milch ist eine ziemlich gehaltvolle Flüssigkeit. Ernährungswissenschaftler zählen sie deshalb zu den Nahrungsmitteln, nicht zu den Getränken. Zum internationalen Tag der Milch am heutigen Freitag beschäftigen wir uns mit den wichtigsten Fakten rund um das weiße Naturprodukt.

Wie viel Milch trinken wir?
Im Durchschnitt verzehren Deutsche 83,7 Kilogramm Milch und Milchprodukte pro Jahr. Das entspricht etwa 230 Gramm pro Tag, also etwa einem Glas Milch oder einem Päckchen Quark.

Woher kommt die Milch?
Allein in Deutschland werden zur Milchgewinnung 4,2 Millionen Kühe gemolken. Pro Tag geben sie im Durchschnitt 20 Kilogramm Milch. Etwa ein Drittel von ihnen wird vorzeitig geschlachtet, weil sie dem Produktionsdruck nicht standhalten und krank werden. Oft sind ihre Euter entzündet oder sie sind vom vielen Melken ausgezehrt.

Ist es schädlich, Milch von Kühen mit entzündeten Eutern zu trinken?
Nicht, wenn sie pasteurisiert wurde. Milch wird regelmäßig auf ihren Keim- und Zellgehalt untersucht. Bei Entzündungen im Euter, der sogenannten Mastitis, finden sich mehr Zellen in der Milch. Ab einem gewissen Zellgehalt bekommt der Betrieb weniger Geld für die Milch; er hat also auch ein wirtschaftliches Interesse daran, dass seine Herde gesund ist. Milch, die stark verkeimt ist, darf nicht verkauft werden.

Geht es "Bio-Milchkühen" besser als konventionell gehaltenen?
Milchkühe in Bio-Betrieben haben unter anderem mehr Platz. Allerdings sind sie laut Untersuchungen praktisch genauso häufig krank wie ihre konventionell gehaltenen Artgenossen. Mitunter werden sie dann mit homöopathischen und pflanzlichen Medikamenten behandelt, deren Wirksamkeit aber oft nicht nachweisbar ist.

Kann man rohe Milch

bedenkenlos trinken?
Nein, und deshalb darf Rohmilch nur in Ausnahmefällen in Deutschland verkauft werden. Bis in den USA flächendeckend pasteurisiert wurde, verursachte Rohmilch dort nach Schätzungen etwa 25 Prozent aller Lebensmittelvergiftungen. Durch den Konsum von Rohmilch kann man sich unter anderem mit Typhus- und Diphterie-Erregern, mit Salmonellen und EHEC infizieren. Forscher der Universität Hohenheim haben erst kürzlich einen Fall untersucht, in dem zwei Menschen Käse aus Ziegenrohmilch aßen und dazu Rohmilch tranken. Die beiden erkrankten danach an FSME, einer gefährlichen Hirnhautentzündung, die durch einen Virus ausgelöst wird. Übrigens: Wer gekaufte Rohmilch selbst abkocht, verliert mehr Vitamine als beim Kauf von Frisch- oder H-Milch.

Ist H-Milch weniger

gesund als Frischmilch?
H-Milch enthält etwas weniger Vitamine als Frischmilch. Der Unterschied beträgt im Durchschnitt aber nur ein paar Prozent. Frischmilch wird nach dem Melken pasteurisiert, also auch wärmebehandelt – nur eben nicht bei so hohen Temperaturen wie H-Milch. Die Vitamine A, D, E, B2 und B5 bleiben bei beiden Verfahren fast vollständig erhalten. Eine Ausnahme bildet Vitamin C: Dessen Gehalt liegt bei Frischmilch um bis zu 20 Prozent höher als bei H-Milch.

Schützt Milchkonsum vor Krebs?
Vor manchen Krebsarten ja, vor manchen nicht. Milchtrinker erkranken Studien zufolge seltener an Dickdarmkrebs. Andere Untersuchungen zeigen aber auch, dass Männer umso häufiger Prostatakrebs bekommen, je mehr Milch sie trinken. Ernährungswissenschaftler empfehlen Männern deshalb einen moderaten Milchkonsum.

Schützt Milch vor Osteoporose?
Milch liefert zumindest Kalzium, das sich positiv auf die Knochendichte auswirkt. Vor allem in jungen Jahren ist es wichtig, genug Kalzium zu sich zu nehmen. Mehrere Untersuchungen deuten zudem darauf hin, dass Milch das Wachstum bei Kleinkindern und Jugendlichen fördert. Das gilt allerdings nur für Milch, nicht für Milchprodukte. Forscher errechneten, dass 245 Milliliter Milch pro Tag zu 0,4 Zentimeter mehr Längenwachstum pro Jahr führt.

Ist Milch nur für Kälber geeignet – nicht aber für den Menschen?
Nein – jedenfalls nicht, wenn man Laktose, also Milchzucker, verträgt. Das Argument, dass Milch nicht für den Menschen gemacht ist, ließe sich ja auf jedes andere natürliche Nahrungsmittel übertragen. Auch Nüsse und Bohnen, Äpfel und Tomaten sind von den Pflanzen nicht für den menschlichen Verzehr entwickelt worden – und sind dennoch verträglich. Allerdings kann weltweit nur eine Minderheit der Menschen Milch gut verdauen.

Ressort: Panorama

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 01. Juni 2018: PDF-Version herunterladen

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