Autoindustrie

Mercedes: US-Zölle gefährden knapp Hälfte des Pkw-Gewinns

Seit den Zollankündigungen von US-Präsident wird bei Mercedes mit spitzem Bleistift gerechnet. Die möglichen Folgen sehen düster aus. Die Stuttgarter arbeiten bereits an Gegenmaßnahmen.  

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Die US-Zölle auf Mercedes-Fahrzeuge - wie hier im Hafen von Baltimore - könnten große Auswirkungen auf den Gewinn der Stuttgarter haben. (Archivbild) Foto: Stephanie Scarbrough/AP/dpa

Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.

Stuttgart (dpa) - Die US-Zölle könnten erhebliche Folgen für die Gewinne des Autobauers Mercedes-Benz haben. Auf ein volles Jahr gesehen würde die aktuell bestehende Zollpolitik die angepeilte Umsatzrendite im Pkw-Geschäft - der Anteil des Gewinns am Umsatz - um rund 3 Prozentpunkte schmälern, wie Finanzchef Harald Wilhelm in einer Telefonkonferenz mit Analysten mitteilte.

Die Stuttgarter sind bislang davon ausgegangen, dass 2025 in ihrer Pkw-Sparte vom Umsatz deutlich mehr Gewinn vor Zinsen, Steuern und Sonderposten übrig bleiben wird. Angepeilt waren 6 bis 8 Prozent. In dieser Zielspanne waren aber noch keine Zolleffekte eingerechnet. Diese bisher geltende Prognose setzte Mercedes wegen der Unsicherheiten um die US-Zollpolitik aus. 

In den Berechnungen des Zolleffekts auf die Marge seien Einflüsse inklusive der aktuell bereits in den Zielländern befindlichen Autos enthalten, sagte Wilhelm. Gegenmaßnahmen seien generell nur in geringem Ausmaß einkalkuliert. Auch in der Van-Sparte rechnet Mercedes mit Gewinneinbußen. 

Preisschraube als mögliche Antwort

Mercedes arbeitet nach eigener Darstellung an wirksamen Gegenmaßnahmen. Das könnten unter anderem deutliche Preiserhöhungen sein. Mercedes-Chef Ola Källenius sagte jedoch, diese würden auch Effekte auf die Nachfrage haben. Derzeit liefen Gespräche mit den Verantwortlichen in den USA. 

Das Unternehmen wolle in Amerika wachsen: "Wir haben Pläne, in den kommenden Jahren unseren Fußabdruck dort auszuweiten", sagte der Manager. Diese Pläne seien auch Gegenstand der Diskussionen mit Entscheidern in den USA. Den Ergebnissen wolle er aber nicht vorgreifen und daher keine Details nennen.

Möglich wäre, dass Mercedes wegen des Drucks der US-Regierung seine Produktion in der weltgrößten Volkswirtschaft ausbaut. Derzeit entstehen am Standort in Tuscaloosa im US-Bundesstaat Alabama große SUVs des Herstellers wie der GLE und GLS sowie deren Elektro-Varianten. Mehr Industrieproduktion in den USA ist das erklärte Ziel von US-Präsident Donald Trump.

© dpa‍-infocom, dpa:250430‍-930‍-482108/1

Schlagworte: Harald Wilhelm, Donald Trump, Mercedes-Chef Ola Källenius

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