Zischup-Schreibwettbewerb Herbst 2020

Mein Leben während der Pandemie

2020 war das Corona-Jahr. Valeria Qelibari, Schülerin der Klasse 9a des Freiburger Kepler-Gymnasiums, beschreibt, wie sie das Jahr erlebt hat. In ihrem Text hält sie Rückschau.  

Zu den Kommentaren
Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
In der zentralchinesischen Millionenmetropole Wuhan fing alles an.   | Foto: HECTOR RETAMAL (AFP)
In der zentralchinesischen Millionenmetropole Wuhan fing alles an. Foto: HECTOR RETAMAL (AFP)
März 2020 . Jeder um mich herum spricht nur noch von diesem Virus. Wie hieß der gleich noch mal? Ah stimmt, das Coronavirus. In China sind Tausende von Menschen infiziert. Menschen sterben und die Wissenschaftler haben gar keine Ahnung was das ist und wie man dagegen vorgehen soll. Sehr schnell steigt die Zahl der Infizierten auch in anderen Ländern. In China wurden Maßnahmen ergriffen, in Flughäfen wird Fieber gemessen, Quarantäne wird eingeführt und man darf nicht mehr das Land verlassen. Die Grenzen sind geschlossen.

Wir, die Schüler in Deutschland haben noch nicht viel Ahnung davon und gehen wie gewohnt zur Schule. Sehr bald trifft das Virus auch in Italien und den USA ein. Dort ist die Lage etwas kritischer. Menschen sterben. In New York City gibt es keine freien Plätze auf dem Friedhof, die Kranken werden dort in Zelten im Central Park behandelt. Bei uns in Deutschland steigen die Zahlen auch immer mehr. Paar Tage später erfahren wir von unseren Lehrern, dass die Schulen möglicherweise schließen werden, da man dadurch die Anzahl der neuen Fälle geringer machen kann.

Anfangs freuen sich die Schüler, sie betrachten die Situation aus einer anderen Sicht. Man kann ausschlafen, man ist den ganzen Tag zu Hause, man macht seine Schulaufgaben, wann es einem passt und Schule läuft digital. Doch dann gibt es auch die andere Seite, man muss zu anderen Personen einen Mindestabstand halten, man muss in Läden und Bahnen einen Mund- Nasenschutz tragen, Veranstaltungen werden gestrichen und man darf noch nicht einmal seine Freunde besuchen.

Meine Mutter geht jeden Tag wie immer zur Arbeit, da sie in einem Sanitätshaus arbeitet. Also verläuft fast jeder meiner Tage gleich. Ich stehe auf, frühstücke, mache meine Schulaufgaben und anschließend schaue ich Serien. Anfangs gefiel es mir, dass ich den ganzen Tag zu Hause war und ich all meine Aufgaben, seien es Hausarbeiten oder Schulaufgaben, im Pyjama machen konnte. Jedoch nach etwa ein, zwei Wochen hatte ich keine Lust mehr und wollte raus, mich mit meinen Freunden treffen, wie gewohnt zur Schule gehen, einkaufen und einfach nur an die frische Luft. Ich war überglücklich, wenn wir einmal in drei Tagen einkaufen waren. Das ganze ging ungefähr einen Monat so.

April. Jetzt kam die Zeit, als entschieden wurde, wie es weitergehen soll. Ob zum Beispiel die Schulen geschlossen bleiben. Und ja, die Schulen blieben zu. Jetzt konnten wir nur hoffen, dass alles wie früher wird, und wir den diesjährigen Urlaub nicht absagen müssen. Der vierte Mai. In Baden Württemberg gehen die Abschlussklassen wieder zur Schule. Es gibt Regeln, Pfeile in Schulfluren, denen man folgen muss und natürlich Maskenpflicht. Wir, die Unter- und Mittelstufen, blieben weiterhin zu Hause.


Nach den Pfingstferien dürfen auch wir in die Schule, allerdings wurden unsere Klassen in zwei Gruppen aufgeteilt, A und B. Wir haben jeweils abwechselnd Unterricht, und das auch nur eine Doppelstunde. In den Nachrichten kommt, dass die Corona-Situation in Spanien gefährlich ist. Was wiederum bedeutet, dass wir unseren Urlaub in Spanien streichen müssen. So ein Mist!

Danach kamen die Sommerferien, wir reisen in die Großstädte Deutschlands, so lange dies noch erlaubt ist. In dieser Zeit normalisierte sich viel, Veranstaltungen dürfen teilweise wieder stattfinden, man darf in Gruppen raus, und es scheint wieder alles normal zu sein. Nach der Sommerpause fängt die Schule in Baden-Württemberg wie gewohnt an. Die Klassen sind wieder vereint und wir haben ganz normal Unterricht. Trotzdem sind Maßnahmen zu beachten: der Mindestabstand zu anderen Klassen, Maskenpflicht auf dem Schulgelände, man darf nur alleine auf die Toilette.

Jetzt hat jede Klasse einen Platz auf dem Pausenhof, wo man sich in den Pausen und vor dem Schulbeginn aufhalten muss. Ein- und Auslasszeiten sind bei jeder Klassenstufe unterschiedlich. Im Oktober steigen die Zahlen der Infizierten erneut. Jetzt müssen wir auch im Unterricht Masken tragen. Ich persönlich kann nichts voraussagen. Und das nervt auch gewaltig, weil man nichts mehr planen kann, da man nicht weiß, ob man morgen wieder in Quarantäne muss oder nicht. Das einzige, was ich sagen kann, ist, dass ich sehr hoffe, dass bald ein Gegenmittel gefunden wird.

Für mich ist Corona eine Gefahr, die dringend gestoppt werden muss. Immerhin glaube ich an eine sorgenlose Zukunft. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Wissenschaft einen Impfstoff finden. Und wenn das Virus bekämpft ist, können wir alle gewaltig ausatmen.

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel