Treibhausgasemissionen
Mehr Lasten fürs Klima
Deutschlands Treibhausgasemissionen steigen / Gründe sind kalte Witterung und Lastwagenverkehr.
Hannes Koch & Felix Lieschke
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BERLIN/FREIBURG. Der Ausstoß von Treibhausgasen ist 2016 in Deutschland gestiegen, anstatt zu sinken. Ursachen sind unter anderem die wachsende Wirtschaftsleistung und der zunehmende Lkw-Verkehr. Eine südbadische Initiative will den Treibhausgasen mit einer Abgabe zu Leibe rücken.
Unter diesen Umständen wird es schwierig bis aussichtslos, das deutsche Klimaschutzziel einzuhalten. Eigentlich will die Bundesregierung erreichen, dass der Ausstoß klimaschädlicher Gase bis 2020 um 40 Prozent gegenüber 1990 sinkt. Um das zu schaffen, müssten Bürger und Unternehmen ihre Emissionen von nun an um etwa fünf Prozent jährlich verringern.
Stark gestiegen sind beispielsweise die Emissionen des Verkehrs – um 5,4 auf 166,2 Millionen Tonnen. "Die Effizienzsteigerungen bei den Fahrzeugen verpufften durch das Verkehrswachstum auf der Straße", sagte UBA-Präsidentin Maria Krautzberger am Donnerstag. Daneben spielen der zunehmende Straßengüterverkehr und die Bauwirtschaft eine wichtige Rolle verantwortlich, heißt es in der Untersuchung. Krautzberger sagte: "Für eine Verkehrswende sollte die Maut auf das gesamte Straßennetz und auf alle Lkw-Klassen ausgeweitet werden." Außerdem forderte sie, Diesel nicht länger geringer zu besteuern als Benzin.
Der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen zufolge erhöhte sich der deutsche Energieverbrauch im vergangenen Jahr um 1,1 Prozent. Gründe waren das Wirtschaftswachstum sowie die wachsende Bevölkerung wegen der Zuwanderung. Auch niedrige Temperaturen im Winter und ein zusätzlicher Schalttag spielten eine Rolle.
Aber nicht in allen Bereichen wuchsen Energieverbrauch und Klimagasemission. So nahm die Luftbelastung, die die Kraftwerke verursachten, um gut drei Millionen Tonnen ab. Kohlekraftwerke lieferten weniger Strom, relativ umweltfreundlichere Gaskraftwerke dagegen mehr. Auch die Elektrizitätsproduktion in Wind- und Solaranlagen erhöhte sich im vergangenen Jahr.
Eine Gruppe von Südbadenern um Michael Sladek, den Gründer der Elektrizitätswerke Schönau (EWS), will den Ausstoß von Treibhausgasen mit einer Abgabe senken. Wer Kohlendioxid, das wichtigste Treibhausgas ausstößt, soll zahlen, und zwar nicht zu knapp. Zu Beginn sollen es 40 Euro pro Tonne sein, in zehn Jahren 80 Euro. Das soll Anreize schaffen, weniger Kohlendioxid auszustoßen. Im Gegenzug sollen eine Reihe von Steuern und Abgaben, wie die Stromsteuer und die Ökostromumlage wegfallen.
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